Chronik/Wien

Winterthur-Gebäude am Karlsplatz: Wirbel um Häupl-Vorstoß

Frischer Wind ist in die Diskussion um das Winterthur-Gebäudes neben der Karlskirche gekommen. Am Sonntag hatte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in der Kronen-Zeitung den Vorschlag geäußert, das Gebäude am Karlsplatz zu kaufen und umzugestalten. „Ich glaube nicht, dass das eine vollkommene verblödete Idee ist“, wird er zitiert. Der Zurich-Versicherung, der jetzigen Eigentümerin, könne man helfen, einen anderen Standort zu finden.

Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) war von dem Vorschlag - zu diesem späten Zeitpunkt - wenig amüsiert. Es seien ja bereits zahlreiche Planungs- und Wettbewerbskosten angefallen. Sie stellte die Frage in den Raum, ob dieser Vorstoß auch mit den Zuständigen abgesprochen worden war.

Im Büro des Kulturstadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) gab man sich am Montag zurückhaltend: „Aus Sicht des Kulturressorts geht es um die Umsetzung des Wien Museums Neu. Selbstverständlich wäre eine Freistellung des Wien Museums wünschenswert.“ Es sei aber nicht Aufgabe des Kulturressorts, die Voraussetzungen dafür zu klären.

Kein Kaufangebot

Von der Zurich-Versicherung hieß es indes, dass es weder Gespräche über ein Kaufangebot noch ein konkretes Kaufgespräch gegeben habe. "Wir stehen zu dem Ergebnis des Architekturwettbewerbes, der darauf basierenden Planung und dem bereits laufenden behördlichen Verfahren, dessen Verlauf und Ergebnisse für uns maßgebend sind und wovon auch der Baubeginn abhängt." Der neue Plan sieht vor, dass das Gebäude um zwei Stockwerke erhöht wird.

Die Opposition zeigte sich indes erfreut: Sowohl Vizebürgermeister Johann Gudenus von der FPÖ, als auch Johannes Pasquali, ÖVP-Wieden-Chef, begrüßten in einer Aussendung den Vorstoß von Michael Häupl.