Chronik/Wien

Wiener Wohnungsmarkt: "Angebotslücke auf Rekordhoch"

Der Wohnungsneubau halte mit dem Bevölkerungswachstum nicht Schritt – Zumindest sieht das die Immobilienfirma Ehl so. Zwar werden im ersten Halbjahr 2016 in Wien rund 3500 Wohnungen gebaut. Zusammen mit den 7000 Einheiten vom vergangenen Jahr sei das aber zu wenig. Denn die Stadt ist 2015 um 43.000 Personen gewachsen. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage werde immer größer. Die Folge: Steigende Miet- und Wohnungskaufpreise.

Damit der Nachfrageüberhang nicht zum Dauerzustand werde, stellte Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von Ehl-Immobilien, am Montag einen Maßnahmenkatalog mit zehn Forderungen vor.

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So sollen künftig etwa Flächenwidmungs- und Bauverfahren beschleunigt, das Mietrecht vereinfacht, Erdgeschoßlokale liberaler genutzt und die Kosten im geförderten Wohnbau gedämpft werden.
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Im Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig reagiert man zum Teil mit Verwunderung auf die Forderungen – denn einige von ihnen (so sie im Zuständigkeitsbereich seinen) werden im Zuge der "Wohnbau-Offensive" bereits umgesetzt. Ende vergangener Woche startete beispielsweise der erste mit dem Flächenwidmungsverfahren kombinierte Bauträgerwettbewerb. Die Zeit von Widmung bis Wohnungsübergabe könne auf diesem Weg um ein halbes Jahr verkürzt werden. Die ersten Projekte dieser Art entstehen in der Oberen Augartenstraße (Leopoldstadt) sowie in der Mühlgrundgasse (Donaustadt).
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Generell gebe es zudem keine andere Stadt in Europa, in der derzeit so viel Wohnungen gebaut und auch gefördert werden. Und: Niemand hindere einen privaten Wohnbauträger, neue Wohnungen auf den Markt zu bringen.