Wiener Wasser wird um ein Drittel teurer
In
Wien wird auch das Wasser teurer - und zwar gleich um 33 Prozent. Das hat Umweltstadträtin Ulli Sima am Donnerstag verkündet. Die Wassergebühr wird ab 1. Jänner 2012 von 1,30 Euro pro Kubikmeter auf 1,73 Euro erhöht. Um sich das Ausmaß der Verteuerung vorstellen zu können: Eine Person verbraucht in einem Haushalt im Schnitt vier Kubikmeter Wasser pro Monat. Nach heutigem Stand bedeutet das eine Gebühr von 5,20 Euro. Ab 2012 wird die gleiche Menge 6,80 Euro kosten. Für einen Haushalt mit vier Personen sind das im Jahr umgerechnet 80 Euro mehr.
Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass aufgrund des in Wien geltenden Valorisierungsgesetzes die Parkscheine, die Kanalgebühr sowie die Müllentsorgung teurer werden. Die Anstieg bei Kanal und Abfall wird knapp über 6 Prozent liegen, jener bei den Parkscheinen leicht darüber. Auch Falschparker müssen künftig mehr berappen: Die Abschleppgebühr wird von 192 auf 242 Euro angehoben.
Der Klubobmann der Wiener Grünen, David Ellensohn, hat die am Mittwoch fixierte Anhebung der Gebühren verteidigt. "Natürlich kann man die Erhöhung aussetzen, aber dann muss man das anders finanzieren", gab er zu bedenken. Als Oppositionspartei haben die Grünen das 2007 beschlossene Valorisierungsgesetzes stets scharf kritisiert. Ende 2008 - als die mit 2009 wirksam werdende erste Anpassung verkündet wurde - hatte etwa die damalige Klubchefin und nunmehrige Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou von "Sozial-Verrat" gesprochen und eine Abschaffung des Gesetzes gefordert.
"Eine echte Sauerei"
Die Opposition hat sich gegen die Anhebung ausgesprochen. FPÖ-Chef Johann Gudenus bemängelte das "Aussackeln" der Wiener. Wiens BZÖ-Chef Michael Tscharnutter warf der Stadtregierung vor, die Inflation anzuheizen. Erbost zeigte sich nun die ÖVP: "Ich halte es für eine echte Sauerei, dass man Leuten dermaßen das Geld aus der Tasche zieht und immer nur ausgabenseitig Geld holt", sagte Parteichefin Christine Marek. Sie forderte Michael Häupl "vehementest" auf, auf die Anwendung des Valorisierungsgesetzes doch noch zu verzichten.
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