Chronik/Wien

Wiener Gastro-Fiaker wollten Lockdown aushebeln

Die Tricks, mit denen Unternehmer den geltenden Lockdown zu umgehen versuchen, werden immer frecher. Jetzt haben sich findige Gastronomen gemeinsam mit einem Fiaker-Betreiber etwas Neues einfallen lassen.


Sie wollten unter dem Titel „Wiener Genussfiaker“ sogenannte „Riding Dinner“ anbieten  – und damit eine Lücke in den Corona-Verordnungen ausnutzen: Weil Fiaker zum Beförderungsgewerbe zählen, dürfen sie ihren Service anbieten, erklärten die Anbieter am Montag in einer Aussendung.

Verbotener Punsch

Von Gastro-Partnern werden Speisen und Getränke „coronagemäß als Take-Away“ vorbereitet – und „können sicher und bequem direkt in der Kutsche genossen werden“. Das Ambiente sei  „wie im Restaurant“, da die Kutschen „komplett verschließbar und mit verglasten Panoramafenstern ausgestattet“ seien.

Zudem sollte es  Punsch geben – dessen Ausschank (weil alkoholisch) derzeit eigentlich verboten ist.

Eine Fahrt in der Indoor-Kutsche samt Abendessen? Sicher nicht im Sinne der Pandemiebekämpfung.

Übrigens: Das Konzept dürfte scheitern. Wie der KURIER am Montag erfuhr, haben sich Wirtschaftskammer und Stadt geeinigt, dass Fiaker nur ausfahren dürfen, um die Pferde zu bewegen – nicht für Fahrten mit Gästen.

"Stellen Lockdown nicht infrage"

„Riding Dinner“-Gründer Marco Pollandt sieht keinen Grund für Kritik: Sein Angebot  entspreche „dem gesetzlichen Rahmen. Menschen fahren mit dem Auto, holen sich beim Take-Away Mahlzeiten ab. Wir kombinieren das in geschütztem Rahmen.“ Und: „Wir stellen den Lockdown nicht infrage.“