Taxler (32) erstochen: "Hatte 50.000 Euro gespart"
Von Daniel Melcher
Ein 32-jähriger Mann ist Mittwochabend erstochen in seiner Wohnung in der Lienfeldergasse gefunden worden. Freunde des gebürtigen Türken Ali S. machten sich Sorgen, weil sie von dem Mann schon länger nichts gehört hatten und suchten das Stadtpolizeikommando Ottakring auf. Einsatzkräfte der Wega brachen daraufhin die Tür auf und fanden den Mann mit Schnitt- und Stichverletzungen in der Wohnung tot auf. Die Tatwaffe dürfte ein Küchenmesser gewesen sein, dieses wurde noch vor Ort sichergestellt. Das Landeskriminalamt Wien (Gruppe Hofmann) hat die Ermittlungen übernommen.
Bei dem Opfer handelt es sich um einen Taxifahrer. Nachbarn schildern, dass es das letzte Lebenszeichen am Sonntag gab. "In der Nacht von Sonntag auf Montag haben wir Schreie einer Frau gehört, danach ein Gerumpel", schildern sie. Zuletzt gesehen habe ihn eine Nachbarin am Sonntag.
50.000 Euro daheim gehabt
Einer der engsten Freunde von Ali S. kann sich die Tat nicht erklären. "Ich kannte ihn seit sieben Jahren und niemand hat ein Problem mit ihm gehabt. Er war ein sympathischer Typ", schildert der Mann, der anonym bleiben möchte. Er erzählt, dass er S. ebenfalls das letzte Mal am Sonntag erreichen konnte. Auf Nachrichten kamen keine Antworten zurück. S. habe sich ein neues Leben in Deutschland aufbauen wollen, hatte geplant eine eigene Firma zu gründen.
"Er hatte sich von Freunden und Bekannten Geld ausgeborgt, hatte bereits bis zu 50.000 Euro gespart. Das wäre sein Startkapital für eine IT-Firma gewesen", erzählt der Mann. Ali S. soll geschieden gewesen sein und sich leidenschaftlich für IT interessiert haben. Mit seiner Ex-Frau habe er weiterhin eine freundschaftliche Beziehung gepflegt."Sie ist sehr bestürzt", schildert der Mann
Eine neue Freundin soll das Opfer nicht gehabt haben, dafür eine Mitbewohnerin. Führt die Spur zu ihr? Die Wohnung in der Lienfeldergasse habe er jedenfalls teilweise untervermietet, in Döbling soll er eine weitere Wohnung besessen haben.