Chronik/Wien

Wien: Hochhaus raubt Nachbarn den Schlaf

Mit 220 Metern wird er das höchste Gebäude Österreichs sein. In wenigen Wochen erreicht der 60-stöckige DC Tower in der Donaustadt seine Dachgleiche.

Für die Anrainer nur bedingt ein Grund zum Feiern. Sie litten in den vergangenen Wochen wegen der Bauarbeiten unter massiver Lärmbelästigung – und das vor allem in der Nacht. "Besonders arg war es im Sommer. Mir ist schon klar, dass das Gebäude rechtzeitig fertig werden muss. Aber müssen die lauten Arbeiten ausgerechnet in der Nacht gemacht werden?", sagt Josef Sara. Der ehemalige Austria-Vorstopper ist heute Hausmeister in der Wohnanlage an der Rudolf-Nurejew-Promenade und betreut 200 Wohnungen.

Bereits im August berichtete der KURIER über Anrainer-Beschwerden. Ein vom Bauträger eingesetzter Mediator sprach damals noch von "Einzelfällen".

Davon kann freilich keine Rede sein: "Vorletzte Woche hat mich wieder einmal der Lärm um 2 Uhr Früh geweckt", erzählt Bewohner Hans T. (Name geändert). "Diese metallischen Hammerschläge gehen einem durch Mark und Bein." Den Behörden wirft er Nachlässigkeit vor.

Die zuständige MA 36 weist das zurück. Immerhin hätten die Besuche auf der Baustelle zu vorübergehenden Baueinstellungen und zu vier Anzeigen wegen Übertretung des Baulärm-Gesetzes geführt. Damit ist derzeit das Bezirksamt der Donaustadt beschäftigt. Im Extremfall drohen bei solchen Anzeigen Strafen von bis zu 21.000 Euro. "Und zum Schutz der Anrainer setzen wir die Kontrollen laufend fort."