Vor Baustart: Neuer Stadtteil neben Hauptbahnhof
Von Gerhard Krause
In genau elf Monaten und vier Tagen soll Reisenden der Ostbahn in Wien ein völlig neues, modernes und ansprechendes Ambiente geboten werden. Der erste Teil des neuen Hauptbahnhofs in Wien wird dann in Betrieb gehen. Süd- und Westbahnzüge werden etappenweise bis 2014 folgen. Bis dahin werden das Areal des neuen Bahnhofes und der umgebende neue Stadtteil freilich noch die größte Baustelle Österreichs bleiben.
Mit der Teilinbetriebnahme wird der Bahnhof im südlichen Teil erschlossen und mit der U1, der S-Bahn und den Buslinien am bisherigen Südtirolerplatz – der jetzigen U1-Station „Hauptbahnhof Wien“ – verbunden werden. Der Ostbahnhof ist dann genauso Geschichte wie der alte Südbahnhof.
Für Vollbetrieb wird im neuen Bahnhofsareal erst im Dezember 2014 gesorgt sein. Dann werden alle sechs Bahnsteige und auch die neue große Bahnhofshalle im Westen in Betrieb stehen. Zurzeit ist der erste Teil des später fünfgeschoßigen Gebäudes fertig. Tiefgarage, Einkaufscenter, die große Halle im Erdgeschoß sowie die Bahnsteige im ersten Stock sind im Rohbau fertig. Seit vergangenem Juni werden über den Bahnsteigen die ersten Felder des 25.000 m² großen Rautendachs montiert.
Das Rautendach stellt die Visitenkarte und den Blickfang für das gesamte Bauwerk dar. Die Stahlkonstruktion ist ein echtes Renommierprodukt und wird vom international führenden Stahlbauspezialisten Unger-Steel aus dem Burgenland – mit weltweit 1200 Mitarbeitern – hergestellt. Mit den Bauarbeiten liegt man voll im Zeitplan. Auch der Verkauf der gigantischen Freiflächen rund um das Bahnhofsgelände verläuft nach Angaben der ÖBB gut. Die meisten Flächen haben schon einen Käufer gefunden. Im 35 Hektar großen Sonnwendviertel erfolgt in Kürze der Spatenstich für einen neuen Stadtteil Wiens.
Spatenstich
Im Areal sollen später 5000 Wohnungen entstehen. Die ersten 1160 werden ab Februar gebaut. Die Vergabe für die geförderte Mietwohnungen ist bereits angelaufen. Der Bezug ist noch vor Fertigstellung des Bahnhofes im Jahre 2014 vorgesehen. Auch beim geplanten, modernen Bildungs-Campus und dem Kindertagesheim sollen die Arbeiten in Kürze starten. Der im neuen Stadtteil integrierte, acht Hektar große Park – vor Jahren als Europapark geplant – wird übrigens den Namen Helmut-Zilk-Park tragen.