Unfall-Bim war doppelt so schnell unterwegs
"Die erste Vermutung hat sich heute bestätigt: Die Straßenbahn war eindeutig zu schnell unterwegs", sagt Michael Unger von den Wiener Linien. Wie berichtet, war eine Bim der Linie 25 am Sonntag gegen 11 Uhr in der Donaustadt aus den Schienen gesprungen. Sie hätte von der Erzherzog-Karl-Straße nach rechts in die Wagramer Straße einbiegen sollen, stattdessen ist sie geradeaus weitergefahren. Ein Fahrgast und der Straßenbahnfahrer wurden leicht verletzt. Die Kreuzung musste für den Verkehr bis ca. 14.30 Uhr gesperrt werden.
Während über die Unfallursache am Sonntag nur gemutmaßt werden konnte, steht seit Montag fest: "Der Fahrer ist doppelt so schnell in die Kurve gefahren. Normalerweise wären an dieser Stelle nur 15 km/h erlaubt. Er war aber deutlich schneller unterwegs", sagt Unger. Durch ein System, ähnlich wie bei einem Flugschreiber in einem Flugzeug, wurden nun die Details zum Unfallhergang bekannt. "Es war eine Ausnahmesituation. Die Fahrer wissen in der Regel, dass alles gespeichert wird und halten die Geschwindigkeit normalerweise auch ein."
Der Straßenbahnfahrer bleibt bis auf Weiteres außer Dienst. "Es wird auf jeden Fall Konsequenzen haben. Welche genau, müssen wir noch klären", sagt Wiener-Linien-Sprecher Unger.
Ein vor Ort durchgeführter Alkotest war negativ.