Türen knallen zu: Deshalb rückt in Wien die WEGA aus
Schon drei Mal wurden diese Woche Beamte der Spezialeinheit WEGA in Wien alarmiert, weil Passanten glaubten, einen Schuss gehört zu haben. Jedes Mal waren binnen Minuten um die 30 Polizisten vor Ort – ebenfalls jedes Mal entpuppten sich die Vorfälle als Fehlalarme.
Am Dienstag war es der Reumannplatz, gestern, Donnerstag, kamen die Alarmierungen aus Liesing und aus Favoriten.
Wann die WEGA kommt
Die Anforderung der Spezialkräfte hänge laut Polizeisprecher Paul Eidenberger von der jeweiligen Einschätzung der Polizisten ab. "Die Entscheidung, ob und wie viele Kräfte einer speziellen Abteilung zu einem Einsatz hinzugezogen werden, obliegt dem Beamten der Landesleitzentrale."
Letztere dirigieren die Einsätze der Polizisten und entscheiden je nach Art und Größe des Einsatzes sowie nach potenzieller Gefährdungseinschätzung, ob eine Sondereinheit entsandt wird.
Dutzende Einsätze werden täglich von den Beamten der WEGA gefahren. Bei den im Nachhinein als Lappalien erkennbaren Aktionen der letzten Tage handle es sich laut Eidenberger aber um keine Überreaktion in Zeiten von Terrorgefahr.
Die Gefährdungslage in Österreich sei nicht konkret, lediglich erhöht. "Alle Polizisten der LPD Wien setzen deshalb, vor allem bei größeren Menschenansammlungen, besonderes Augenmerk auf verdächtige Personen oder Gegenstände", sagt Eidenberger.
Keine Konsequenzen
Stellt sich im Nachhinein übrigens heraus, dass es sich wie in einem der Fälle um eine ins Schloss knallende Tür handelt anstatt um einen Schusswechsel, dann hat das keine Konsequenzen für die Anrufer. Nur wer bewusst mit einer Falschmeldung einen Polizeieinsatz auslöst, kann zur Verantwortung gezogen werden.
Laut Polizei kommt es trotz der weltweit angespannten Lage in Sachen Terrorgefahr in Wien nicht zu mehr Alarmierungen durch besorgte Bürger.