Tigerweibchen Kyra in Schönbrunn gestorben
Von Birgit Seiser
Das Tigerweibchen Kyra überlebte am Dienstag eine Operation im Tiergarten Schönbrunn nicht. Kyra hatte seit einiger Zeit Schluckbeschwerden und musste deshalb vom Zootierärzte-Team untersucht werden - dazu war eine Operation nötig. Noch während die Tigerdame in Narkose war, verstarb sie. Wie das erste Ergebnis der pathologischen Untersuchung auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien zeigte, hatte Kyra einen großen, nicht behandelbaren Tumor im Brustkorb.
Zoo-Direktor Herbert Eder präsentierte die „kerngesunden, strammen“ Babys mit den Namen Falco, Toto, Mia und Mautzi am Mittwoch. Bereits Ende 2012 waren im Zoo weiße Tiger-Vierlinge zur Welt gekommen, im April 2015 sogar Fünflinge.
Bei der Geburt am 22. März lag das Gewicht der Tiere zwischen 940 und 1.200 Gramm, seitdem haben sie bereits fünf Kilo zugelegt. Ab Samstag können Besucher den Nachwuchs, der sich bei einem Pressetermin sehr fotogen zeigte, bewundern. Vierlinge seien bei weißen Tigern „weltweit sehr, sehr selten“, erklärte Eder, der zusammen mit seinem Sohn Rainer Zöchling den Zoo leitet.
Derzeit ist der Nachwuchs vor allem mit Trinken und Schlafen beschäftigt. Die ersten drei Monate trinken die Kleinen Muttermilch, dann beginnen sie damit, an Fleisch zu nuckeln bzw. schlecken. Etwa acht Monate bis ein Jahr bleiben sie bei der Mutter, dann werden sie an andere Zoos abgegeben, um Inzucht zu vermeiden. „Wir verkaufen unsere Tiere nie, sondern vergeben sie per Einstellvertrag“, betonte Eder. „Wir unterbinden den Handel. Wir wollen nicht, dass unsere Tiere in Zoos oder Shows verschwinden“, sagte der Zoo-Direktor.
Die Babys wurden laut dem Zoo auf natürlichem Wege gezeugt - Mama Thalie stammt aus dem französischen Zoo Beauval im Loire-Tal, Papa Samir ist in Österreich durch einen Werbespot bekannt. Der neun Jahre alte Tiger ist seit 2010 bereits 25-facher Vater weißer, gesunder Tigerbabys in Österreich - das ist laut dem Zoo an der niederösterreichisch-steirischen Grenze „weltrekordverdächtig“.
Auseinandergehalten werden die Vierlinge über die Zeichnung am Kopf. Bei den je zwei Männchen und Weibchen handelt es sich um die weißen Tiger-Babys Nummer 17 bis 20 im „Weißen Zoo“. Die Tiere seien bisher alle kerngesund gewesen, sagte Eder. Den Zuchterfolg erklärte er folgendermaßen: „Wir sind in einem ruhigen Tal, es gibt keine elektrischen Zäune und die Tiere haben extrem gute Gene.“