Chronik/Wien

Stundenlanges Warten für 15 Euro billiger tanken

Der Liter Sprit für 90 Cent – es klingt wie eine Reklame aus längst vergangenen Tagen. Doch wer würde sich dafür freiwillig am Montagmorgen bei einer Tankstelle in den Stau stellen, nur um sich rund 15 Euro zu ersparen? Überraschend viele, wie bei neun Avanti-Tankstellen in ganz Österreich zu beobachten war.

In der Brünner Straße in Wien standen die ersten „Tanker“ schon um halb acht Uhr morgens in der Schlange, um sich die billige Füllung zu holen. „Wir mussten wegen des großen Andrangs schon früher starten“, erzählt Tankstellen-Betreiberin Sandra Feurer. Sogar die Wiener Polizei musste anrücken, um das Verkehrschaos in den Griff zu bekommen.

„Ich habe die Zeit genutzt und im Auto ein bisschen gelernt“, erzählt Jus-Student Daniel Abdelmassih. Für den Frühaufsteher war die Uhrzeit kein Problem und als Student fand er auch die Zeit, um sich eineinhalb Stunden anzustellen. Elisabeth Auer war die 22. in der Schlange und wurde dann prompt mit einem prominenten Tankwart belohnt.

Gratis Kaffee

Helge Payer funktionierte seine Torwart-Handschuhe um und fragte unaufhörlich „Benzin oder Diesel?“. Frau Auer wollte Diesel und freute sich über 16 Euro Ersparnis. „Ich bin Pensionistin und habe Zeit für so einen Spaß. Außerdem gibt es sogar Kaffee umsonst“. Den gratis Muntermacher brachte „Cafe+Co“ und für ganz Hungrige gab es zur Überbrückung der Wartezeit auch ein frisches Kipferl – ein herrlicher Wochenstart also.