Chronik/Wien

Stadt Wien will deutlich mehr neue Wohnungen bauen

Das prognostizierte, starke Bevölkerungswachstum zwingt die Stadt Wien dazu: Der Wohnbau soll massiv angekurbelt werden.

Konkret schwebt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) eine Steigerung von 30 Prozent ab 2017 im Vergleich zum derzeitigen Niveau vor, sagte er am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Das bedeutet jährlich 13.000 statt 10.000 neue Wohnungen - vorerst bis zum Jahr 2020.

Gemeindewohnungen

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Unter anderem sollen die geförderten Einheiten von zuletzt rund 7.000 auf bald 9.000 pro Jahr gesteigert werden, kündigte der Ressortchef an. Die Anzahl an neuen Gemeindewohnungen wird bis 2020 verdoppelt - von bisher geplanten und im rot-grünen Koalitionspapier festgeschriebenen 2.000 auf 4.000.

Die präsentierte "Wohnbauoffensive" sei eine Reaktion auf das Wiener Bevölkerungswachstum, dass zuletzt deutlich stärker ausfiel als prognostiziert. Allein im Jahr 2015 zählte die Bundeshauptstadt 43.200 neue Bewohner.

Grüne jubelnd, ÖVP abwartend

Das von Ludwig präsentierte Wohnbaupaket hat am Mittwoch für gemischte Reaktionen gesorgt. Die Grünen zeigten sich - als Koalitionspartner wenig überraschend - erfreut. Die ÖVP wiederum sprach von "vollmundigen Ankündigungen", denen auch Taten folgen müssten, wie Parteichef Gernot Blümel per Aussendung einforderte.

Die Schwarzen im Rathaus zeigen sich unterm Strich aber doch einigermaßen zufrieden: "Auch wenn wir nicht mit allen vorgestellten Maßnahmen - vor allem im Hinblick auf den weiteren Ausbau des Gemeindebaus in Wien - einverstanden sind, ist der Fokus auf die Optimierung, Beschleunigung und Steigerung der Effizienz bei der Planung und Entwicklung eine Grundrichtung, die eindeutig zu begrüßen ist", resümierte Blümel.

"Starke grüne Handschrift"

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Uneingeschränkt positiv beurteilten die Grünen die Maßnahmen. Wien werde damit auch in den kommenden Jahren in der Lage sein, leistbaren Wohnraum in hoher Wohn- und Aufenthaltsqualität zur Verfügung zu stellen, lobte Planungsstadträtin Maria Vassilakou. Wohnbausprecher Christoph Chorherr betonte via Aussendung die "starke grüne Handschrift" im Paket und nannte etwa die Verdopplung der Gemeindewohnungen, die temporären Holzhäuser oder die schnelleren Planungs- und Bauverfahren.