Chronik/Wien

Schönbrunn: Schleusen gegen akute Bedrohung geplant

Nach dem Terror-Anschlag in Barcelona und der aufkommenden Sicherheitsdebatte ist man auch in Schönbrunn für den Ernstfall gerüstet. Klaus Panholzer, der ab September neuer Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft wird, erzählte in einem ORF-Interview, Sicherheitsschleusen bei den Eingängen installieren zu wollen.

"Das Sicherheitssystem, das man von den Flughäfen kennt, das wäre natürlich eine super Lösung, ist aber ganz schwierig in Schönbrunn durchzuführen, weil es so viele Eingänge gibt. Aber es wird auf lange Sicht nicht darüber hinwegführen, dass man das machen muss", sagte Panholzer gegenüber Radio Wien.

Der langjährige Geschäftsführer Franz Sattlecker, der Ende des Monats in Pension geht, erzählt gegenüber dem KURIER, dass das entsprechende Sicherheitskonzept schon seit Jahren bestehe. "Das ist keine neue Idee. Wir haben dieses mit Wolfgang Bachler, dem ehemaligen Cobra-Chef, schon vor vier Jahren ausgearbeitet. Dieses Konzept sieht vor, wie man zu reagieren hat, wenn eine akute Bedrohung besteht", erklärt Sattlecker. Bei einer solchen Bedrohung würde der komplette Ehrenhof abgeriegelt, Sicherheitsschleusen bei den Eingängen installiert und bauliche Maßnahmen, wie Poller, aufgebaut werden.

Poller in Planung

Bereits zu Weihnachten wurden nach dem Terror-Anschlag in Berlin entsprechende Sicherheitsmaßnahmen in Schönbrunn getroffen. Damals wurden vor dem Christkindlmarkt drei große Poller aufgestellt. Insgesamt sind laut Sattlecker vier Millionen Euro für die Sicherheit budgetiert.In Wien gebe es laut Exekutive keine konkrete Bedrohung. Trotzdem werden an stark frequentierten Punkten jetzt bauliche Maßnahmen getroffen. "In der Inneren Stadt sind zwei Projekte gerade in Bau", erklärt Polizeisprecher Harald Sörös. Beim Innenministerium wurden erst vor Kurzem Poller eingebaut, am Ballhausplatz (Bundeskanzleramt, Präsidentschaftskanzlei) und bei der Hofburg sollen in den nächsten Wochen welche folgen. An den Einkaufsstraßen, wie der Mariahilfer- und Kärntnerstraße sind zurzeit keine Poller geplant.