Chronik/Wien

Räuber wollte Opfer während Befragung erpressen

Mittwochabend traf ein 18-Jähriger am Lerchenfelder Gürtel zufällig auf seinen ehemaligen Arbeitskollegen. Statt ihn zu begrüßen, zückte der ebenfalls 18 Jahre alte Mann ein Messer und wollte das Geld seines Ex-Kollegen. Der hatte aber nur 20 Euro dabei, weshalb der mutmaßliche Räuber sich den Schein schnappte und floh.

Das Opfer ging sofort zur nächsten Polizeiinspektion, um von dem Vorfall zu berichten.

Polizei hört mit

Während der Ausgeraubte den Polizisten die Situation schilderte, klingelte plötzlich sein Handy – am Display die Nummer jenes Mannes, der ihn gerade um 20 Euro erleichtert hatte. Die Beamten rieten dem jungen Mann, zu antworten.

Den ehemaligen Kollegen hatte aber keineswegs die Reue gepackt; er rief auch nicht an, um sich zu entschuldigen: Stattdessen versuchte er, das Opfer zu erpressen – die Polizisten hörten dies als "Ohrenzeugen" mit. Da der Mann den Tatverdächtigen persönlich kennt, war es nicht schwer, ihn auszuforschen. Die Staatsanwaltschaft verfügte noch am Mittwoch eine Anzeige auf freiem Fuß.

Ob das Treffen der beiden am Lerchenfelder Gürtel wirklich nur Zufall war oder der mutmaßliche Täter seinem Ex-Kollegen aufgelauert hatte, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.