Chronik/Wien

Gleichenfeier für Parlaments-Ausweichquartier

Der Rohbau der drei Pavillons, die dem Parlament während der Sanierung als Ausweichquartier dienen, steht. Allerdings sollen die Gebäude in drei Jahren wieder Geschichte sein. "Hier wird nachher wieder das sein, was es vorher war, nämlich eine Wiese", sagte Nationalratspräsidentin Doris Bures am Donnerstag in einer Pressekonferenz in einem der Pavillons am Heldenplatz anlässlich der Gleichenfeier.

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Bures (SPÖ) erinnerte an die Notwendigkeit der Generalsanierung des Parlaments. Das Gebäude sei in einem "bedrohlichen und katastrophalen Zustand, was die Bausubstanz betrifft". Mit der Renovierung verbunden sei auch eine temporäre Komplettabsiedelung des Parlamentsbetriebs. "Es ist das erste Mal in der Demokratiegeschichte, dass Nationalrat und Bundesrat nicht im Parlamentsgebäude tagen werden", sagte Bures.
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In den aus Holz gebauten Pavillons werden unter anderem die Parlamentsdirektion, die Lokale für die Ausschusssitzungen sowie Arbeitsplätze untergebracht. Die Plenarsitzungen finden dann in der Hofburg statt. Die Pavillons kosten 18 Millionen Euro, sie sollen aber nach den drei Jahren am Heldenplatz woanders weiter genutzt werden. "Ich denke, es könnte sich auch noch jemand finden, der uns einen Nachhaltigkeitspreis verleiht", ist Bures stolz auf das Konzept.

"Kein Schönheitspreis"

Bures verteidigte den Bau mitten am Heldenplatz gegen Kritik. Ihr sei bewusst, dass es ein historischer Platz sei, mit dem sensibel umzugehen sei. Mit den Provisorium sei "vielleicht kein Schönheitspreis zu gewinnen", es sei aber auch die Generalsanierung des Parlaments historisch. Und sie versprach: "Sie können wieder so schnell abgebaut werden, wie sie aufgebaut wurden." Viele Leute würden zurecht fragen, was das hier am Heldenplatz sei. "Diese Fragen wollen wir beantworten", so Bures.

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Projektleiter Alexis Wintoniak erklärte, "voll im Zeit- und Kostenplan" zu liegen. Der Start des eigentlichen Parlamentsumbaus sei für den 28. August 2017 vorgesehen - "und den werden wir auch halten", so Wintoniak. Auch er versicherte, dass die vorrübergehenden Ausweichquartiere nahe des Parlaments und dessen Nebengebäude die beste Lösung für den Steuerzahler seien.

Baustart der insgesamt drei temporären Büropavillons auf dem Heldenplatz bzw. im Bibliothekshof der Hofburg war Anfang Oktober 2016. Die Übergabe ist für Ende April 2017 vorgesehen, danach beginnt die Übersiedlung. Die Grundfläche pro Pavillon beträgt 30 x 40 Meter, die Gesamtnutzfläche von 11.450 Quadratmeter erstreckt sich auf drei bzw. vier Geschoße. Budgetiert sind 352,2 Millionen Euro für die Sanierung und 51,4 Millionen Euro für die temporäre Übersiedlung.

INFO: Details zur Parlamentssanierung und den Ausweichquartieren unter http://sanierung.parlament.at