Chronik/Wien

Parkpickerl: "Andere haben dieselben Probleme"

Der Streit um das Parkpickerl entzweit die Stadt. Währing gibt nun den Schwarzen Peter zurück an das Rathaus.

KURIER: Herr Bezirksvorsteher, Sie sind der Buh-Mann der Grünen, der Verkehrsstadträtin und vieler Währinger, weil Sie kein Park­pickerl einführen wollen.

Karl Homole: Die Frau Vassilakou sagt einfach, der Ho­mole ist schuld. Das ist eine glatte Lüge. Kein Mensch redet darüber, was sich an den Zonengrenzen in Hernals oder Ottakring abspielt. Dort gibt es dieselben Probleme, aber es heißt dann von ihr nur, dass die Währinger auf der Strecke bleiben.

Die grüne Verkehrsstadträtin fordert Sie auf, Ihre Blockade zum Parkpickerl aufzugeben. Werden Sie das tun?

Es gibt von mir keine Blockade. Da liegt eine demokratische Entscheidung der Bürger vor, die sich mit 64 Prozent gegen das Park­pickerl ausgesprochen haben. Ich hab’ mich weder für das eine, noch für das andere Modell entschieden.

Die Währinger leiden und in Hernals stehen ganze Straßen­züge leer. Ist das für Sie richtige Verkehrspolitik?

Absolut nicht, das ist das Gegenteil. Aber nicht Ho­mole ist schuld, sondern das Rathaus. Einige hundert Meter von der Bezirksgrenze entfernt ist nämlich von Leere nicht mehr viel zu sehen. Man hat dort mit 35.000 Park­pickerln gerechnet, aber es sind schon 45.000. Die Stellplatzflüchtlinge kehren zurück. Das wird auch Währing beruhigen.

Rot-Grün überlegt, im Bezirk einen Antrag für ein Parkpickerl zu stellen.

Das hätten sie auch schon früher machen können, weil sie zusammen im Bezirk die Mehrheit haben. Die SPÖ wollte sich aber über die Bürger nicht hinwegsetzen.

Viele Währinger verlangen in eMails, dass Sie das Parkpickerl doch noch einführen.

Natürlich gibt es Befürworter, die das verlangen. Die hat es auch bei der Abstimmung gegeben. 34 Prozent waren ja dafür. Aber in der Demokratie entscheidet die Mehrheit.