Chronik/Wien

Panne um Polizei-Anonymverfügungen

In den Strafabteilungen der Wiener Polizei gibt es seit Wochen Dauerstress. Tausende Anonymverfügungen müssen händisch nachkontrolliert werden. 1768 Fehler wurden bereits entdeckt, bestätigt die Polizei einen Bericht der bz –Wiener Bezirkszeitung. Entsprechende Entschuldigungsbriefe werden derzeit an die Autolenker verschickt. Diese haben knapp 100.000 Euro zu viel einbezahlt, dies wird ihnen nun zurücküberwiesen.

Ursache des Fehlers waren laut Polizei die Computerprobleme bei der Bank Austria, die zuletzt mehrfach in den Medien nachzulesen waren. Zahlten die Lenker via Internetbanking eine Anonymverfügung, dann wurde zwar das Geld überwiesen, die Polizei erfuhr aber nicht, welche Strafe bezahlt wurde. Somit bekamen die Autofahrer einige Wochen später eine Strafverfügung. "Die Schuld lag definitiv nicht bei uns", heißt es bei der Polizei.

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Erst nach Monaten kam man nun wegen mehrerer Beschwerden auf den Fehler drauf. Das ist wohl auch ein Beleg dafür, dass die heimischen Autofahrer alle Strafen einzahlen, ohne viel darüber nachzudenken.

"Ich geniere mich, wir haben einfach nicht aufgepasst", berichtet der Niederösterreicher Alfred Z. "Ich habe am 10. Jänner die Anonymverfügung vom Dezember bezahlt und am 5. Februar die Strafverfügung. Erst später habe ich mir gedacht, das habe ich jetzt doppelt bezahlt und ein Mail an die Polizei geschickt. Man schaut einfach nicht so genau drauf." Hunderten Lenker ging es genauso, bis nun durch Beschwerden der Fehler doch noch auffiel.

Alle Betroffenen bekommen in diesen Tagen nun einen Brief des zuständigen Bezirkspolizeikommandos.