Chronik/Wien

ÖVP Simmering: Kieslich tritt als Parteichef ab

Der Wiener Gemeinderatsabgeordnete Wolfgang Kieslich ist nicht länger Bezirksparteiobmann der ÖVP Simmering. Kieslich habe seine Funktion „aus persönlichen Gründen“ niedergelegt, heißt es in einem internen Schreiben der ÖVP-Landespartei, das dem KURIER vorliegt.

Gemeinsam mit Kieslich ist auch seine Stellvertreterin Anita Müllner zurückgetreten.

Die Führung der wichtigen Bezirksorganisation übernimmt laut Schreiben vorerst Peter Sixtl. Das habe die Bezirkspartei gemeinsam mit dem neuen ÖVP-Landesgeschäftsführer Markus Keschmann entschieden. Sixtl war schon zuvor stv. Bezirksparteichef und Klubobmann im Bezirk. Polit-Feinspitzen ist er aus Facebook bekannt, wo er gerne mit süffisant-geistreichen Postings provoziert.

Anfang 2022 soll ein Bezirksparteitag die Nachfolge offiziell regeln.

Immer wieder Ärger

Der Abgang von Kieslich, der mitten in die Neustrukturierung der Wiener ÖVP fällt, passiert nicht ganz zufällig. Schon in den vergangenen Monaten war aus der Bezirkspartei immer wieder von heftigen internen Debatten zu hören. So soll es auch einen Versuch gegeben haben, Kieslich abzuwählen.

Medial auf sich aufmerksam gemacht hat Kieslich zuletzt unter anderem mit seinem Impfstatus: Er galt längere Zeit als der (parteiübergreifend) einzig ungeimpfte Gemeinderat Wiens. Mittlerweile, so heißt es, sei er aber geimpft.

Im Nebenjob war Kieslich bis zuletzt Mitarbeiter im Kabinett von Staatssekretär Magnus Brunner. Dieser ist nun zum Finanzminister aufgestiegen. Wolfgang Kieslich ist nicht mehr Teil von Brunners neuem Team.