Chronik/Wien

Wien solidarisiert sich mit Charlie Hebdo

Nach dem verheerenden Terroranschlag in Paris (Details dazu hier) wurde auch in Wien spontan zu einer – polizeilich nicht angemeldeten - Gedenkveranstaltung am Schwarzenbergplatz und vor der Oper in Wien aufgerufen. Etwa 300 Menschen versammelten sich laut Polizeiangaben dort, via sozialer Netzwerke (Twitter, Facebook) wurde zuvor groß mobil gemacht.

Aufgerufen dazu hatten Nathan A. und der Wiener Gerald K., als Motto wurde dabei „Flashmob für Charlie Hebdo und alle Opfer fanatischer Gewalt“ ausgegeben. Alle Teilnehmer waren dazu aufgerufen, eine Taschenlampe mitzunehmen, viele hatten auch Kerzen mitgebracht.

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Polizei war nicht beunruhigt

Die Wiener Polizei war im Vorfeld informiert, zeiget sich aber nicht beunruhigt. Man hatte Beamte hingeschickt, wollte aber "die friedliche Gedenkveranstaltung aber nicht auflösen", erklärte Polizeisprecher Patrick Maierhofer gegenüber dem KURIER. Probleme waren befürchtet worden, da auch die rechte Bewegung der Identitären zu einem Gedenken in der Technikerstraße aufgerufen hatte - also unweit der französischen Botschaft.

Die Identitären hatten zuletzt mit islamfeindlichen Aktionen Aufmerksamkeit erregt, bei der Demo selbst blieben sie aber in der Minderheit. Sie mischten sich unter die Demonstranten, ihre mit Parolen gezierten Transparente mussten sie aber bald wieder einrollen, da sie von den restlichen Demo-Teilnehmern nur ein Murren ernteten.

Auch die heimische Medienszene ist wegen der Anschläge in Paris alarmiert. In der Redaktion des STANDARD seien Drohungen eingegangen, es wurde Anzeige erstattet. Weltweit solidarisieren sich zudem Menschen mit den Opfern von Charlie Hebdo, auf den Straßen wie auch im Netz (mehr dazu lesen Sie hier).