Chronik/Wien

Michaelerplatz in Wien wird umgestaltet: Künftig weniger Fiakerplätze

Der Michaelerplatz, wohl eine der bekanntesten Örtlichkeiten in der Wiener Innenstadt, wird neu gestaltet. Künftig soll auch diese prominente Fläche hitzetauglicher werden. Geplant ist die Pflanzung von Bäumen oder auch die Installation eines Wasserspiels mit Bodendüsen. Auch der Verkehr soll reduziert werden. Große Umbauten des historischen Ensembles sind aus Denkmalschutzgründen nicht möglich. Die römischen Ausgrabungen bleiben etwa weiterhin sichtbar.

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Wiens Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bezeichnete den Platz bei der Präsentation der Pläne am Donnerstag als "Visitenkarte Wiens". Er wird nicht zuletzt von vielen Touristen tagtäglich frequentiert, die zwischen Graben bzw. Kohlmarkt und Hofburg flanieren. Zentrales Gestaltungselement sind die Reste römischer Gebäude. Sie wurden Anfang der 1990er-Jahre vom Architekten Hans Hollein baulich eingefasst. Dieser Bereich ist inzwischen ebenfalls denkmalgeschützt.

Weniger Fiakerstandpläzte

Ausgetauscht wird aber das holprige Straßenpflaster, wie Sima betonte. Zugleich wird die Fahrbahn zwischen dem Kohlmarkt und den Ausgrabungen zur Fußgängerzone umfunktioniert. Der Rest des Platzes wird Begegnungszone. Die Zahl der Fiakerstandplätze wird ebenfalls reduziert. Künftig dürfen dort nur mehr vier Kutschen auf Kundschaft warten. Auch eine Entwässerung ist in diesem Bereich vorgesehen. Als Ersatz werden Fiakerplätze in der benachbarten Schauflergasse geschaffen.

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Ändern wird sich die Anmutung des Michaelerplatzes aber vor allem aufgrund der geplanten Klimamaßnahmen. Laut Sima sollen neun größere Bäume gepflanzt werden. Die Pflanzung dieser Schattenspender ist eine durchaus komplexe Angelegenheit. Angesichts zahlreicher unter dem Platz liegender Kellergewölbe muss für die Bäume eine Spezialkonstruktion errichtet werden. Weiters sind auch Pflanzenbeete, Sitzgelegenheiten, fünf Trinkbrunnen sowie kühlende Wasserfontänen geplant.

Mehr Aufenthaltsqualität

Durch die Maßnahmen soll die Aufenthaltsqualität am Platz gesteigert werden, betonte City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). Zugleich solle aber auch dessen historische Charakteristik erhalten werden. Ein "Rummelplatz" werde der Michaelerplatz nicht, versicherte der Bezirkschef.

Die geschätzten Kosten für die Maßnahmen wurden heute mit 8,5 Mio. Euro beziffert. 800.000 Euro davon steuern private Unterstützer bei. Der Bau soll demnächst starten, die Fertigstellung im November 2024 erfolgen.