Chronik/Wien

Marina Hanke wird neue Vorsitzende der Wiener SPÖ-Frauen

Die Frauenorganisation der Wiener SPÖ steht vor einem Generationenwechsel: Marina Hanke, 28-jährige Gemeinderätin und frühere Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Wien, übernimmt am Samstag den Vorsitz und löst damit deren Langzeit-Chefin Renate Brauner ab. Die 62-jährige Ex-Finanzstadträtin gibt ihre Funktion somit nach mehr als zwei Jahrzehnten in neue Hände.

Die Wahl Hankes - weder verwandt noch verschwägert mit dem aktuellen Finanzressortchef Peter Hanke (SPÖ) - findet am Samstag im Rahmen der Frauen-Jahreskonferenz statt. Der Sieg ist ihr gewiss, denn Gegenkandidatin gibt es keine.

Die künftige rote Frauen-Chefin, die seit 2015 im Stadtparlament sitzt und von 2012 bis 2016 der Wiener SJ vorstand, gab ihr Antreten kürzlich via Facebook bekannt. "Frauenpolitisch erleben wir zurzeit einen Backlash: die Schwarz-Blaue Bundesregierung kürzt bei Frauenförderung, ihr Sozialabbau trifft vor allem Frauen und sie wollen uns unser Selbstbestimmungsrecht über unseren Körper nehmen", postete sie: "Da müssen wir als Feministinnen stark dagegenhalten. Da braucht es eine starke sozialdemokratische Frauenorganisation."

Gerüchte, dass Hanke - nicht zuletzt auf Wunsch Brauners - diese Funktion übernehmen wird, gibt es schon länger. Wobei ebenfalls gemunkelt wurde, dass dies innerhalb der Hauptstadt-Roten nicht auf ungeteilte Zustimmung getroffen sei. "In der Wiener SPÖ stehen alle hinter ihr", betonte indes ein Parteisprecher am Donnerstag gegenüber der APA. Man sei froh, eine junge, engagierte Politikerin mit dieser Aufgabe betrauen zu können. Das sei auch wichtig für den Wien-Wahlkampf 2020. Hanke wird zudem in das SPÖ-Präsidium aufrücken - und somit eine der Stellvertreterinnen von Parteichef und Bürgermeister Michael Ludwig werden.