Chronik/Wien

Mariahilfer Straße: Schon 2600 Anzeigen

Die Mariahilfer Straße hält die Polizei auf Trab: 2600 Anzeigen wurden seit Einführung der neuen Mariahilfer Straße in diesem Gebiet ausgestellt. Das sind 65 pro Tag. Dazu kommen weitere 1800 Organmandate. „Das ist auffallend viel“, bestätigt Polizeipressesprecher Roman Hahslinger.

Nach rund eineinhalb Monaten ist einigen Verkehrsteilnehmern noch immer nicht klar, wo sie fahren oder parken dürfen.
Dabei ist vielen Fahrern ihr Vergehen gar nicht bewusst. „Wo steht denn was von Parkverbot? Ich sehe nichts“, sagt Pastva Boja. Er muss berufsbedingt in die Mariahilfer Straße. Wo er sich hinstellen darf, weiß er bis heute nicht.

Öfters wird auch widerrechtlich in die Fußgängerzone eingefahren oder gegen die Einbahn, wie in der Andreasgasse. Einige Autofahrer und Radler fahren zu schnell in der Begegnungszone. Den großen Teil der Mandate machen jedoch die Falschparker aus.
Parkverbot Seit der Umstellung zur Begegnungszone herrscht auf der Mariahilfer Straße großteils Halte- und Parkverbot. Darauf sollen gelbe Linien hinweisen. Zusätzlich wurden nun auch runde Verbots-Piktogramme aufgemalt.

Doch auch diese scheinen nicht den gewünschten Effekt zu haben. Man sieht weiterhin jede Menge widerrechtlich abgestellte Autos.
Sabine Haller war sich keiner illegalen Tat bewusst, als sie ihr Auto für eine kurze Besorgung innerhalb der gelb-weißen Linie abstellte. „Ich dachte, mit Parkschein ginge das in Ordnung“, erklärt die Angestellte.

„Seit der neuen Mariahilfer Straße gibt es jeden Tag Probleme“, klagt auch Lieferant George Kozicic. Denn die Ladezone in der Nähe des Geschäfts ist zu klein und immer besetzt.

Deshalb bleibt er im Halteverbot stehen. Die Polizei hat ihn deswegen bereits oft verwarnt. „Ich weiß ja, dass das nicht richtig ist, aber wo soll ich denn sonst parken?“, fragt Kozicic. „Ich brauche ja auch nur zehn Minuten.“