Chronik/Wien

Lokal Aumann ist in Konkurs – wird aber weitergeführt

Die oftmals vollen Tische täuschen: Erneut muss ein Wiener Szenelokal Konkurs anmelden. Wie der Gläubigerschutzverband AKV am Mittwoch bekannt gab ist das "Aumann" am Aumannplatz im 18. Bezirk pleite. Am Handelsgericht Wien wurde in der Folge ein Konkursverfahren über die "Aumann Gastronomiebetriebs GmbH" eröffnet. Knapp 40 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

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Laut Betreibern soll sich "für die Gäste aber gar nichts ändern". Das Lokal soll nämlich mit einem Masseverwalter, dem Wiener Rechtsanwalt Raoul Wagner, fortgeführt werden. Gegenüber dem KURIER heißt es weiter: "Das Aumann hat hohe Fixkosten aus dem Umbau und der Errichtung und wir führen es mit einem aufwändigen Gastronomiekonzept, um unseren Gästen Service mit nahezu durchgehender Küche zu ermöglichen. Wir arbeiten mit allen Beteiligten an einer tragfähigen Lösung für die Zukunft des Aumanns."

Zu heiß

Als ausschlaggebender Grund für die Insolvenz nennen die Betreiber den vergangenen Sommer. Die lang anhaltende Hitze habe Umsatzeinbußen beschert. Auch das gute Geschäft im darauffolgenden Herbst und Winter habe den Betrieb nicht mehr aus den roten Zahlen gebracht. In diesem Sommer seien die Temperaturen zwar besser, die Fußball-Europameisterschaft habe aber erneut für eine geringere Frequenz als erhofft gesorgt.

An Stammgäste wird appelliert, das Restaurant weiterhin zu besuchen. Die Lieferanten wurden informiert und die Angestellten würden bleiben.

Das Lokal, das von denselben Architekten, wie das Freiraum auf der Mariahilfer Straße oder das Rochus im 3. Bezirk designt wurde, hat sich zu einem Grätzel-Treffpunkt etabliert. Erst im Frühjahr feierte das Restaurant mit den klassischen Holztischen, der stylishen Beleuchtung und der Toilette in einem ehemaligen Tresor fünfjähriges Bestehen.