Chronik/Wien

Klee am Hanslteich: Kraft tanken auf schicker Terrasse

Für die junge Frau begann der Freundinnen-Treff im „Klee“ wie immer – mit Kaffee und Gesprächen auf der ausladenden Terrasse des Lokals. Im ersten Moment erkannte sie den Mann auch nicht, der in dem kleinen, schmalen Boot über den Weiher auf sie zugerudert kam. Erst als ihr Freund vom Boot auf die Veranda sprang und vor ihr auf die Knie ging, wurde ihr bewusst, dass sie wohl nicht nur zum Tratschen ins „Klee am Hanslteich“ geführt worden war.

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Der Antrag – sie hat übrigens Ja gesagt – gehört für Restaurantleiter Manfred Helnwein zu den schönsten Erinnerungen, die er mit seinem Arbeitsplatz verbindet. Vor drei Jahren hat er das Lokal (17., Amundsenstraße 10) mit seinem Bruder Werner Helnwein und Monika Wlaschek, Enkelin von Billa-Gründer Karl Wlaschek, übernommen. Als sein Bruder Werner bei einer Fahrt über die Höhenstraße Gusto auf einen Kaffee bekam, kehrte er zufällig am Hanslteich ein und verliebte sich in den Standort. Es sei der ideale Ort für ein eigenes Lokal. Damals ahnte Helnwein noch nicht, dass an lauen Abenden Sitzplätze ohne Reservierung Mangelware sein würden oder Verliebte hier ihren Heiratsantrag machen.

Veränderung

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Nach umfassender Renovierung präsentiert sich die große Veranda am Hanslteich eingebettet in die Ausläufer des Wienerwalds nun mit Lounge-Möbeln im schlichten, asiatisch-anmutenden Stil; der helle Innenbereich des Restaurants erinnert an ein Landhaus in Schweden. Hier erholen sich Geschäftsleute nach einem langen Arbeitstag oder Wanderer nach einer Tour durch den Wienerwald. Zum Beispiel mit der hausgemachten Klee-Limo (mit Grapefruit, Gurke und Basilikum) oder mit der leicht säuerlichen „Ceviche vom Wolfsbarsch“, einem peruanischen Gericht bestehend aus rohem Fisch mariniert mit Limette, Paprika, Koriander und Chili (14,50 €). Weniger erfrischend, an heißen Tagen trotzdem nicht minder beliebt ist das Kalbswiener mit Erdäpfelsalat (18,40 €).

Am Tisch fällt der Blick auf die kleinen, bunten, porzellanenen Salzstreuer in Tierform (die aus unerklärlichen Gründen oft nachgekauft werden müssen) und die Stoff-Brotkörbe. „Die hat unsere Mama selbst genäht“, sagt Helnwein. Das habe sie selbst angeboten. Allerdings, ergänzt Helnwein: „Das war, bevor sie wusste, dass 100 Stück gebraucht werden.“

Adresse

Klee am Hanslteich, Amnundsenstraße 10, 1170 Wien