Kälte: 45.000 Autopannen in einer Woche
Von Daniel Melcher
Die arktischen Temperaturen im Februar stellten so einige Rekorde ein. Es war einer der 70 kältesten Februar-Monate seit Messbeginn, in St. Michael im Lungau (Steiermark) wurde sogar ein neuer Februar-Rekord mit einem Tiefstwert von minus 25,2 Grad erzielt.
Die sibirische Kälte brachte aber auch die Pannenhelfer ins Schwitzen. Der ARBÖ vermeldete, dass sogar ein neuer Einsatzrekord erzielt wurde. Für die Experten war es die stärkste Woche der letzten zwölf Monate. Die Techniker mussten zwischen Montag bis Freitag insgesamt 11.350 Mal ausrücken. "Das sind rund drei Mal so viele Einsätze, wie in einer normalen Winterwoche", sagt ARBÖ-Sprecher Sebastian Obrecht zum KURIER. Alleine am Montag wurden die Pannenhelfer österreichweit 4000 Mal gerufen. Das waren an einem Tag mehr Anrufe, als in einer "normalen" Winterwoche. Rund 200 Pannenhelfer des ARBÖ waren im Dauereinsatz, mehr als doppelt so viele wie sonst.
"Die meisten der Einsätze betrafen Starthilfe oder Batterietausch. Unsere Techniker waren aber sehr gut vorbereitet und konnten rasch und zügig helfen", schildert Matthias Eigl, Leiter des Contact Centers. Mehr als die Hälfte der Leute, 55 Prozent, benötigten Starthilfe. Jeder fünfte Einsatz war wegen eines mechanischen Defekts, sieben Prozent davon wegen eines elektronischen.
Callcenter aufgestockt
"Im Vergleich zu normalen Winterwochen haben wir im Contact Center die Mannschaft verdreifacht, um dem Andrang an Notrufen gerecht zu werden", sagt Eigl. An Spitzentagen wie vergangenen Montag nehmen rund 40 Callcenter-Mitarbeiter die Anrufe der Mitglieder entgegen.
Auch der ÖAMTC verzeichnete in dieser Woche einen starken Anstieg an Pannenhilfen. "Wie üblich hat sich das besonders am Montag bemerkbar gemacht, wenn viele Autofahrer ihren Wagen erstmals nach dem Wochenende wieder starten wollten", erzählt Gerhard Samek, Leiter der ÖAMTC-Pannenhilfe.
Am besagten Tag trudelten 12.827 Anrufe in den ÖAMTC-Nothilfezentralen ein. 8405 Mal mussten die Pannenhelfer österreichweit ausrücken. Genau einen Monat vorher waren es nur 1811 Einsätze. Zwischen Sonntag und Donnerstag wurden vom ÖAMTC österreichweit über 33.000 Einsätze gezählt. Spitzenreiter war Wien mit 6175 Pannenhilfen.
Für die Pannenhelfer heißt es jetzt einmal durchschnaufen. Denn laut Wetterprognosen dürfte bereits der Frühling einziehen, Plusgrade über elf Grad sind angesagt. Damit dürfte auf eine andere Berufsgruppe, die Bergrettung, ein Einsatzanstieg zurollen. Denn die wärmeren Temperaturen könnten zu erhöhter Lawinengefahr führen.