Junge Frau tot in Wohnung aufgefunden
Von Birgit Seiser
Einen Tag lang fehlte von Studentin und Au-Pair-Mädchen Lauren M. aus Colorado, USA jede Spur. Die Familie, deren Kinder die 25-Jährige betreute, machte sich Sorgen und erstattete eine am Montag Abgängigkeitsanzeige bei der Polizei – Unzuverlässigkeit passte laut ihren Arbeitgebern nämlich gar nicht zum Charakter der jungen Frau. Als die Feuerwehr am Dienstag gegen 18 Uhr schließlich die Tür der kleinen Wohnung in der Wiedner Hauptstraße öffnete fand sie die Studentin. Sie lag leblos auf einer Matratze.
Rätselhaft
Sofort wurde die Amtsärztin eingeschaltet, die bei der Tatortgruppe Alarm schlug, denn schnell war klar: Fremdverschulden kann beim Tod der Studentin nicht ausgeschlossen werden. Offensichtliche, massive Verletzungen waren zunächst zwar keine zu sehen, doch Lauren M. lag nur leicht bekleidet auf dem Bauch in einer Blutlache.
„Es wurden vorerst keine Waffen in der Wohnung gefunden. Ob es einen Kampf gab, ist aber schwierig zu sagen, weil die Wohnung nur sehr minimal eingerichtet ist und es deshalb keine eindeutigen Spuren einer Auseinandersetzung geben könnte“, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger.
Warum die Wohnung von Lauren M. so karg eingerichtet ist, gibt Rätsel auf, die junge Frau war schon seit drei Jahren in Wien. Auch ein weiteres Detail mutet mysteriös an: Als sie die Polizisten die kleine Wohnung im ersten Stock betraten, waren die einzigen Glühbirnen im Wohn- und Schlafzimmer durchgebrannt, andere Lichtquellen gab es nicht. Erst mit Hilfe des Hausmeisters konnte die Polizei mit den Ermittlungen beginnen.
Nachdem die Tatortgruppe ihre Untersuchungen am Dienstagabend aufgenommen hatte, wurde die Obduktion der Leiche der US-Studentin angeordnet.
Befragungen
Den Zeitpunkt des Todes der jungen Frau, die an der Uni Wien studiert hat, soll ebenso wie die genaue Todesursache die Untersuchung der Gerichtsmedizin klären. Freunde, Arbeitgeber und Studienkollegin von Lauren M. sollen in den nächsten Tagen befragt werden.