Chronik/Wien

Guten Morgen, Clubbing

Morgens halb zehn in Wien: Während die meisten noch mit kleinem, müdem Auge in der U-Bahn oder schon im Büro sitzen, verlassen die Ersten schon wieder eine Party.

Bei den Morgenclubbings wird die Zeit vor der Arbeit genutzt, um einmal ohne Alkohol zu zu feiern. Die sogenannten "Daybreaker" sind der Tanztrend der Stunde und ihnen können ab Donnerstag auch Wiener frönen: Am 17. September startet um 6.30 Uhr die erste "Wake Up & Dance"-Party im Le Méridien (1., Opernring 13). Für 18 Euro können sich die rund 100 Frühaufsteher mit Illy-Kaffee oder Smoothies stärken und durch zwölf Sorten Müsli kosten. Mit aktuellen Liedern und Hits aus den 80ern und 90ern wird Resident DJ M’Shake für Tanzstimmug sorgen. Für die Sportlicheren gibt es auch eine Yogastunde.

Vorbild New York

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Seit zwei Jahren organisieren Patrik Gräftner und Michael Posch mit ihren "Büroschluss"-Events bereits Afterwork-Partys in der Bundeshauptstadt. Nun wollen sie auch den frühen Morgen tanztauglich machen: "Ich habe die Clubbings seit ihrem Beginn in New York verfolgt", erzählt Organisator Patrik Gräftner. "Nun wollen wir das Konzept in Wien ausprobieren."

Aber weil Wien doch ein bisschen anders ist, wurde das Modell adaptiert, "österreichischer gemacht". Weil die Österreicher generell große Frühstücker sind, ist zum Beispiel das kulinarische Angebot reichhaltiger als an den üblichen Partys. Gefeiert wird auch in keinem richtigen Club, sondern in einer Hotelbar.

Arbeitsmeeting

Das Publikum sollte laut Veranstalter bunt gemischt sein: "Es kommen sicher nicht nur Studenten, die nachher wieder schlafen gehen können", sagt Patrik Gräftner. "Ich weiß von kleinen Firmen, die hier sogar ihr Morgenmeeting abhalten werden."

Wenn das Konzept von den Wienern angenommen wird, soll es ein Mal im Monat stattfinden. Gräftner ist zuversichtlich, dass es das wird. Denn schon der zweite Termin sei wie auch der erste bereits fast ausverkauft.