Chronik/Wien

Graz: Raucherterrasse als Ausnahme

Wer sich am Klinikum Graz eine Zigarette anzünden will, muss raus. Seit 2007 gilt striktes Rauchverbot in den Gebäuden des LKH Graz, einem 60 Hektar großen Gelände mit rund zehn Kilometer Straßen. Das Projekt „rauchfreies Spital“ setzt auf Raucherzonen im Freien, doch auch die schrumpfen: 50 gab es noch vor drei Jahren, jetzt sind es 30. Im Jahr 2020 soll es gar nur noch vier geben.

„Wir gehen Schritt für Schritt“, schildert Projektleiterin Sigrid Weilguni. „Die Mitarbeiter tragen das sehr gut mit, die Patienten und Besucher auch.“ Ein Verbot allein ist für Nikotinsüchtige aber zu wenig. Deshalb gibt es für Patienten wie Bedienstete Hilfe beim Loskommen von der Zigarette in einer „Raucher-Ambulanz“.

Allerdings gibt es auch in Graz Ausnahmen. Auf der Psychiatrie wurden für Patienten der (geschlossenen) Abteilung Raucherkabinen im Haus eingerichtet. Für Patienten der Onkologie und Strahlentherapie gibt es Raucherbereiche auf Terrassen. „Wir versuchen natürlich, die Menschen weg vom Rauchen zu bringen“, erläutert Weilguni. „Aber gerade diese Patienten sind in einer Situation, in der der eine oder andere das noch braucht.“ Ihnen könne man nicht zumuten, zu einer Raucherzone ins Freie zu gehen.

Sanktionen gegen Verstöße gibt es derzeit keine. Das könnte sich aber ändern. „Wir haben das im Konzept für 2020, wenn wir nur vier Zonen haben. Da müssen wir aber noch gut überlegen“, betont Weilguni.