Gratis plantschen im Grünen in Wien
Von Birgit Seiser
Das Wetter zwingt die Wiener derzeit quasi in die Freibäder der Stadt. Das freut vor allem die Betreiber, denn der Sommer ließ in Sachen Besucherzahlen bisher zu wünschen übrig: In der Saison 2016 kamen bis gestern 670.000 Menschen weniger als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres in die Bäder. Das ist ein Rückgang von 38 Prozent. "Wir hoffen, dass der August noch mit langen Schönwetterperioden einen Ausgleich bringt", sagt Martin Kotinsky von den Wiener Bädern.
Ein Grund für die schlechten Besucherzahlen könnten aber auch die vielen Plätze sein, welche die Stadt Wien in diesem Jahr gratis zum Schwimmen anbietet.
Die neugestaltete Strombucht ist beispielsweise ein sehr ruhiges und durchaus idyllisches Platzerl an der Alten Donau. Das ehemalige Gebäude des Bades der Kultur- und Sportvereinigung der Wienstrom wurde abgerissen und das Gelände umgebaut. Nun steht es den Badegästen frei zur Verfügung.
Natur oder Urbanität
Zugegeben, bis man sich an die Adresse am Dampfschiffhaufen 10 verirrt, ist es ein weiter Weg aus der City. Ist man aber erst angekommen, besticht die kostenlose Badegelegenheit mit viel Ruhe und Natur.
"Ich bin früher schon immer hergekommen. Es ist irgendwie ein Geheimtipp, weil es so abgelegen ist", sagt Herr Friedrich, der es sich an einem Plätzen im Schatten gemütlich macht.
Weil es aber nicht jeder gemütlich mag, gibt es für die etwas urbaneren Zeitgenossen eine Möglichkeit, gratis in die Donau zu hüpfen – und zwar in die Neue. Der Copa Beach ist seit heuer mit einer überdimensionalen "Sandkiste" ausgestattet, die von der U1-Station Donauinsel in wenigen Minuten zu erreichen ist. Restaurants und ein Bar-Container versorgen die Badegäste mit kühlen Drinks beim Chillen. "Langsam merken die Wiener, dass es hier schön ist. Wir haben von Tag zu Tag mehr Kunden", erzählt Viktoria, die Mitarbeiterin der Bar. Also, rein in die Donau – jeder nach seiner Fasson.
Freilich trifft man entlang der Donau zuweilen auch auf Tiere: Die KURIER-Reporterin etwa stieß bei ihrer Recherche auf ein eher exotisches Exemplar – eine Schildkröte.