Chronik/Wien

"Gesperrte Ausfahrt Simmering" wird zum Naherholungsgebiet

Für eine Autobahnabfahrt, die nie in Betrieb ging, verfügte die "Gesperrte Ausfahrt Simmering" der A23 - Südosttangente dank des Verkehrsfunks über Jahrzehnte über einen respektablen Bekanntheitsgrad. Nachdem die Asfinag die nie genutzte Anschlussstelle in den vergangenen zwei Jahren abgerissen hat, soll das Areal künftig für sein Erholungspotenzial bekannt werden.

Denn wo sich heute unter und direkt neben der Tangente noch die Mutter aller Gstätten befindet, sollen im Juni die Arbeiten am künftigen "Tangentenpark" beginnen.

"Mit dem Projekt gelingt uns ein echtes Paradebeispiel unserer 'Raus aus dem Asphalt'-Strategie. Anstatt einer betonierten, unbenutzten Autobahn-Abfahrt wird es künftig einen blühenden Landschaftspark mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten geben“, sagte Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bei der etwas verregneten Präsentation des Projekts am Montagvormittag.

Aktivgelände

Entstehen soll ein 60.000 Quadratmeter großes Freizeitgelände mit Fokus auf Sport- und Spielmöglichkeiten. So sind unter anderem ein Pumptrack für Radlerinnen und Radler, ein Fußballplatz, ein Basketballplatz, Tischtennistische und ein Calisthenics-Bereich zum Krafttraining geplant.

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Für die Jüngeren wird es einen Abenteuerspielplatz mit Seilbahn und Klettergerüsten geben; für die Älteren, die es lieber etwas gemütlicher angehen, einen Bouleplatz. Einige der Sportangebote werden wettergeschützt unter der Tangentenbrücke errichtet. Zudem sind am Gelände ein Wasser-Spielplatz sowie ein Feucht-Biotop geplant.

Grüngürtel

Durch den neuen Park soll auch eine drei Kilometer lange Grünschneise vom Helmut-Zilk-Park beim Hauptbahnhof über das Stadtentwicklungsgebiet Kempelenpark, den neuen Tangentenpark und die Parkanlage Löwygrube am Böhmischen Prater bis zum Stadtrand im südlichen Favoriten entstehen. Bestehende Waldflächen am Gelände sollen erhalten, neue Bäume in Form von Hainen gepflanzt werden.

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Zudem werden ein Gastro-Kiosk, eine Veranstaltungsfläche - etwa für Freiluftkinovorführungen - und eine Hundezone sowie eine Radverbindung durch das Gelände geschaffen. Über den Geierecksteg besteht auch eine Zugangsmöglichkeit von Simmering aus, was Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) naturgemäß besonders freut.

Vernetzung

Das Gelände verfüge vor allem im Kontext über "riesiges Potenzial", sagte Bernhard Steger, Leiter der Stadtteilplanung Innen-Südwest (MA 21A). Nicht nur zahle der neue Park auf das Ziel ein, den Grünflächenanteil in der Stadt bei 50 Prozent zu halten, sondern auch darauf, bestehende Grünflächen miteinander zu vernetzen.

Die Stadt Wien pachtet das Gelände für mehr oder weniger symbolische 64.000 Euro jährlich von der Asfinag, in die Umgestaltung werden insgesamt 9,9 Millionen Euro investiert. Nicht inkludiert sind die Kosten für eine PV-Anlage, die die Asfinag selbst am Rande des Parks errichten wird.