Chronik/Wien

Frau findet Schlange und Skorpion in Wien

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wurde am Mittwoch Nachmittag die Polizei in Wien-Hietzing gerufen. Eine 24-jährige Frau hatte gegen 13:30 Uhr am Waldrand in der Josef-Gangl-Gasse zwei tote exotische Tiere gefunden und die Einsatzkräfte gerufen.

Eine Beschau des Getiers durch die Polizisten ergab, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Kobra und um einen Skorpion handelte. Die ca. 40-50 cm lange Kobra lag zusammengerollt am Schotter und hatte den etwa 15 cm großen, schwarzen Skorpion im Maul. Wie die beiden – vermutlich giftigen – Exoten zu dem Waldstück gelangten, ist unklar. Die Tiere dürften aber ausgesetzt worden sein. Ob sie zum Zeitpunkt der Aussetzung noch am Leben waren ist ebenfalls nicht geklärt. Die Tiere wurden der Tierkörperverwertung übergeben, die sie dem Amtstierarzt zur Untersuchung zuführen wird.

Schlange am Bauch aufgeschnitten

Laut Obduktion der Veterinäramt steht nun jedoch fest, dass die beiden Tiere konserviert gewesen sind. Die Schlange war am Bauch aufgeschlitzt sowie ausgenommen. Sowohl die Schlange als auch der Skorpion waren in einer Flüssigkeit, vermutlich Alkohol, eingelegt. Möglicherweise war dies ein Andenken aus Asien, wo Tiere in verschiedenen Positionen in Flaschen konserviert und als Souvenir anschließend gekauft werden können. Laut Polizei dürfte solch ein Andenken nun entsorgt worden sein. Eine Gefahr bestand somit nicht mehr.

Laut Anton Weissenbacher, Leiter des Aquarien- und Terrarienhaus im Tiergarten Schönbrunn, handelte es sich zudem um einen afrikanischen Kaiserskorpion: "Das sind große, schöne Tiere, die aber nicht giftig sind. Das Gift der Kobra hingegen kann auch nach dem Tod noch für Gefahr sorgen, solange das Eiweiß nicht komplett abgebaut ist. Grundsätzlich müssen in Wien sämtliche Reptilien beim Magistrat gemeldet werden. Diese Pflicht wird jedoch kaum wahrgenommen, weiß der Experte.

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