Flughafen: Ermittlungen wegen IS-Verdachts
Von Katharina Zach
Mitten in der Diskussion um verschärfte Sicherheitsvorkehrungen an europäischen Flughäfen nach den verheerenden Anschlägen in Brüssel sorgt ein Vorfall in Wien-Schwechat für Aufsehen: Ein seit Jahren im technischen Bereich des Airports tätiger Mitarbeiter soll sich als möglicher IS-Sympathisant entpuppt haben.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde der Mann noch am selben Tag suspendiert. Jetzt ermittelt der Verfassungsschutz.
Wie die Kronen Zeitung berichtet, soll es sich bei dem Mann um einen Familienvater mit bosnischen Wurzeln handeln. Er soll auf Fotos in sozialen Medien mit erhobenem Zeigefinger – einem Symbol des Islamischen Staats – posiert haben sowie online mit einem salafistischen Prediger befreundet sein.
Verfassungsschutz
Airport-Sprecher Peter Kleemann bestätigt, dass der Techniker umgehend suspendiert wurde. Laut Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, sei der Verfassungsschutz vom Flughafen in Kenntnis gesetzt worden – mit der Bitte um Überprüfung der Vorwürfe gegen den Mann. "Der Mitarbeiter ist bis zum Ende der Überprüfung frei gestellt", sagt Kleemann und betont, dass der Dienstgeber den Mitarbeiter nicht vorverurteilen will: "Wichtig ist, dass alle Zweifel beseitigt und die Angelegenheit geklärt wird."
Grundsätzlich seien die Überprüfungen der Mitarbeiter sehr genau. "Jeder, der in einem sensiblen Bereich tätig ist, muss eine vertiefende Sicherheitsüberprüfung des Bundesverfassungsdienstes durchlaufen. Das dauert mehrere Wochen und erst, wenn die Überprüfung negativ ist, darf man seine Tätigkeit aufnehmen." Derartige Kontrollen werden während der Dienstzeit in regelmäßigen Abständen durchgeführt.
Der Techniker sei in der Vergangenheit nicht aufgefallen, sagt der Flughafen-Sprecher. Auch dürfte es sich um einen Einzelfall handeln. "Wir sind mit der Behörde in laufendem Kontakt und werden je nachdem, was die Ermittlungen ergeben und was die Behörde anordnet, zusätzliche Maßnahmen prüfen", sagt Kleemann zur Frage, welche Auswirkungen der Fall auf das Sicherheitskonzept des Flughafens habe.