Chronik/Wien

Erster Bericht über Skandalheim

Wer neuere Erkenntnisse zum Skandalheim am Wiener Wilhelminenberg erhofft hatte, ist wohl vorerst enttäuscht. Die von der Stadt Wien eingesetzte Kommission Wilhelminenberg unter der Leitung der Richterin Barabra Helige veröffentlichte Mittwochnachmittag ihren ersten Zwischenbericht.

Persönliche Schicksale und Fakten zu den Vorwürfen wie sexuellen Missbrauchs, Gewaltanwendung an Kindern bis hin zum Vorwurf der Tötung eines Kindes sind noch kein explizites Thema des Zwischenberichts.

Der Untersuchungszeitraum der Experten-Kommission erstreckt sich von 1948 bis 1977, von der Wiedereröffnung des Heimes bis zur Schließung. 62 Interviews mit ehemaligen Heimkindern und Zeitzeugen haben die Mitarbeiter der Kommission mittlerweile geführt. Weitere 70 sind laut Helige bis zum Sommer in Planung.

Dünne Quellenlage

Probleme bereitet nach wie vor die Quellenlage. Es wird vermutet, dass nach der Schließung des Heimes etliche Akten dem Reißwolf zum Opfer gefallen sind. Bei Archivrecherchen stieß die Kommission jedoch "auf 200 Aktenbündel, die seit 40 Jahren niemand mehr geöffnet hatte", erklärt Helige. Die aufwändige Recherche geht weiter. Deswegen bittet man weitere Zeitzeugen, sich dringend zu melden.

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Infos

Kommission Wilhelminenberg

Telefonnummer: 01/4082204-44

E-Mail: kontakt@kommission-wilhelminenberg.at