Drei Brände in Wien: Keine Pause für die Feuerwehr
Von Birgit Seiser
Als die Berufsfeuerwehr am Samstagnachmittag zu einem Brand in Wien-Leopoldstadt gerufen wurde, wussten die Einsatzkräfte noch nicht, dass ihnen eine sehr arbeitsintensive Nacht bevorstehen würde. Zunächst war auf einem ehemaligen Frachtenbahnhof Gerümpel in Brand geraten. Die Flammen griffen auf ein angrenzenden Baumhaus über, das auf einem über 20 Meter hohem Baum platziert war. Als die Feuerwehrleute noch mit den Löscharbeiten beschäftigt waren, erreichte sie schon der nächste Notruf.
Um 20.14 Uhr rückten sechs Löschfahrzeuge in die Munchgasse nach Wien-Favoriten aus. Dort hatte eine Gartenhütte zu brennen begonnen. Eine Bewohnerin des dazugehörigen Mehrparteienhauses versuchte noch, der Flammen mit einem Gartenschlauch Herr zu werden, doch ihr Löschversuch war vergeblich, die Feuerwehr brauchte zwei Stunden, bis es um 22 Uhr endlich „Brand aus“ hieß.
Nicht einmal eine Stunde später waren 68 Feuerwehrleute dann mit einem weiteren Brand beschäftigt. Um 22.48 Uhr wurden sie in die Wagramer Straße in Wien-Donaustadt gerufen. Als die 16 Löschfahrzeuge über die Reichsbrücke zum Ort des Geschehens fuhren, sahen die Helfer schon meterhohe Flammen und Rauch aus dem ehemaligen Cineplexx schlagen. „Aufgrund dessen und weil es sich um ein relativ komplexes Gebäude handelt, wurde sofort auf Alarmstufe 2 erhöht“, erklärt Feuerwehrsprecher Lukas Schauer.
Keine Verletzten
Nachdem das stillgelegte Kinocenter seit Jahren nicht genutzt wird, kam die Vermutung auf, dass Obdachlose, die in dem Gebäude übernachteten, den Brand ausgelöst und ihm zum Opfer gefallen sein könnten.
Die Einsatzkräfte durchsuchten die Räume und fanden ein Schlaflager in einem Technikraum, in dem der Brand ausgebrochen sein dürfte. Personen waren aber keine dort gewesen. In allen drei Fällen muss nun die Brandursache ermittelt werden.