Chronik/Wien

Die Wiener Linien erweitern das Angebot für die „letzte Meile“

Dass es mit U-Bahn, Bus und Bim oft schneller geht als mit dem Auto, da sind sich viele Wiener einig. Dass einige von ihnen trotzdem lieber mit dem Auto fahren – gerade in den Außenbezirken –, liegt daran, dass der Weg zu den Öffis oft weit ist. Um dieses Problem zu lösen, haben die Wiener Linien am Freitag zwei neue WienMobil-Stationen eröffnet.

Diese bestehen einerseits aus einigen Parkplätzen, die für Taxis, Carsharing und ladende E-Autos reserviert sind. Und andererseits aus Fahrrad- und Mopedständern sowie einer markierten Scooter-Zone, in der E-Roller abgestellt werden dürfen.

Bislang gab es am Simmeringer Platz eine einzige derartige Station. Nun wurde das Angebot auf den Rochusmarkt im dritten Bezirk und den Richard-Wagner-Platz im 16. Bezirk ausgeweitet. Bis Ende des Jahres sollen laut Wiener Linien-Sprecher Christoph Heshmatpour drei weitere Stationen dazukommen. Wo genau, werde derzeit geprüft.

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Öffi-Nutzern möchte man damit die Möglichkeit bieten, in unmittelbarer Nähe der Station auf Fahrrad, Scooter-, Moped- oder Carsharing umzusteigen. Auch ein Taxistand und E-Ladestationen sind Teil des Angebots.

Die Idee dahinter: Die „letzte Meile“, also den Weg zwischen Wohn- oder Arbeitsort und der nächstgelegenen Öffi-Haltestelle, bequem und schnell zu gestalten. Das soll helfen, auch Geh-Muffel dazu zu bewegen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Zahlreiche Kooperationspartner

Die Wiener Linien arbeiten dazu mit Partnern zusammen. Mit „Citybike“, das Leihräder anbietet; mit dem ÖAMTC, der Leihmopeds zur Verfügung stellt; und mit dem Carsharing-Anbieter „Stadtauto“, der Pkw bei den WienMobil-Stationen parkt. Die E-Scooter werden vorerst von „Circ“ und „Tier“ bereitgestellt. Neue Partner könnten schon bald dazukommen.

„Der Vorteil ist, dass sich alle Fahrzeuge gesammelt, gewartet und geladen an einem Ort befinden“, sagt Heshmatpour. Zusätzlich scheinen alle Partnerfahrzeuge in der Mobilitäts-App der Wiener Linien auf und lassen sich dort zum Teil sogar direkt buchen.

Scooter-Chaos ungelöst

Ob die fixen Scooter-Abstellzonen – wie von manchen verlangt – stadtweit kommen, ist derzeit ungewiss. Aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) heißt es auf Anfrage des KURIER, dass das E-Scooter-Nutzungsverhalten über den Sommer evaluiert wurde. Bald sollen neue Regeln präsentiert werden. Hebein: Ein gemeinsames Konzept für Sharing-Anbieter und eigene Parkzonen für E-Scooter seien zwar Thema, entschieden sei aber noch nichts.