Der Abschied vom Heldenplatz
Von Birgit Seiser
So präsent wie derzeit war das Bundesheer schon lange nicht. Alleine im Raum Spielfeld befinden sich derzeit 600 Soldaten und unterstützen in der Flüchtlingskrise Polizei und Helfer.
Diese Aufmerksamkeit verstärkt sich gerade durch das 60-jährige Jubiläum des Heeres und der 20. Leistungsschau, die seit Freitag auf dem Heldenplatz über die Bühne geht. "In der aktuellen Situation wird klar, welche Bedeutung das Bundesheer für unser Land hat", sagte Verteidigungsminister Gerald Klug bei seinem Besuch am Freitag. 1500 Schüler hatten währenddessen am "Tag der Schulen" den Vortritt und durften als Erste die zwölf Themen-Inseln erkunden.
Klugs Visionen
Der Minister erklärte, dass es schon Ideen für andere Veranstaltungsorte gibt. Von einer ist er besonders angetan: "Einen Heeres-Pfad durch die Wiener Innenstadt empfinde ich als spannendste Variante." Weniger enthusiastisch klang der Minister, als er die Donauinsel als Ausweichmöglichkeit präsentierte. Konkrete Pläne werden nach dem Nationalfeiertag geschmiedet.
Eine Neuerung, die schon am Montag umgesetzt wird, betrifft die Kranzniederlegung zum Gedenken der Gefallenen. Heuer findet sie erstmals außerhalb der Krypta statt. Diese Geste sei Teil einer neuen Gedenkkultur. Im Rahmen der Sanierung wird eine Neuschaffung einer zentralen und modernen Gedenkstätte für die Republik vorgenommen.
Das Programm am Heldenplatz
Samstag: „Team X-Dream“ tritt von 11 bis 17 Uhr live im Festzelt auf. Als Showact tritt „Franky Leitner“ ab 17 Uhr auf. Im Anschluss singt Jeannine Rossi. Als Höhepunkt gibt es dann noch Austro-Pop mit „Die 3“ ab 19 Uhr.
Sonntag:„Team X-Dream“ tritt ab 11 live im Festzelt auf. Im Anschluss spielt um 17.30 Uhr „Sternenstaub“ . Danach gibt es Schlager mit „Nordwand“ ab 19.30 Uhr.
Montag: Ab 7.30 Uhr findet in der Krypta ein Gottesdienst statt. Danach spielen ab 11.30 Uhr der Musikverein „Szent Miklos“ und „Team X-Dream“. Um 17 Uhr endet die Leistungsschau mit dem Zapfenstreich.
2016 braucht das Bundesheer eine Alternative zum Heldenplatz. Auf der Suche nach dem Ausweichquartier hat der Minister einen Pfad durch die Innenstadt im Visier.
Eine Programmvorschau 2016 gefällig? Wie wäre es mit dem Eurofighter in der Kärntner Straße – samt Landebahn. Das Sanitätszelt passt ja vor die Pestsäule, der Kommandobunker in die Katakomben. Es drängen sich Alternativen auf. Die Fliegerabwehr auf dem Stephansdom oder die Stellungsstraße vor dem Casino. Rot oder Schwarz entscheidet an diesem Tag über Militär oder Zivildienst. Das wäre mal ganz was Neues.
Das gilt auch für den Auftritt der abgespeckten Militärmusik vor der Oper, samt Gulasch-Kanone vor dem Sacher. Pioniere bei den Ausgrabungen am Michaelerplatz und die Scharfschützen als Wache vor den Juweliergeschäften zur Abrundung – ob das jemand wirklich sehen will? Herr Minister, die Heeresschau ist kein Silversterpfad.