Chronik/Wien

Frühlingswetter lockte Wiener trotz Coronakrise ins Freie

Das warme Frühlingswetter ist der Einhaltung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht gerade förderlich.

Am Mittwochnachmittag waren in vielen Parks in Wien insgesamt Tausende Menschen unterwegs. Auf den Steinhofgründen am Wilhelminenberg in Wien-Ottakring war wegen des Andrangs die Einhaltung des Sicherheitsabstandes von mindestens einem Meter auf den Hauptwegen nicht möglich.

Es waren Menschen aus allen Altersgruppen - von ganz jung bis ganz alt - auf den Beinen. Sportler, Familien, Paare, aber auch etliche Gruppen von Jugendlichen wurden gesichtet.

Auch die Wälder rund um die Steinhofgründe waren bevölkert wie nie. Die meisten Menschen versuchten zwar einander auszuweichen, auf den Gehsteigen und auf den Hauptspazierwegen war das aber angesichts des Andranges oft unmöglich oder artete in einem Spießrutenlauf aus.

Großer Abstand

Im Auer-Welsbach-Park im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus zeigte sich ein anderes Bild. Dort waren am späten Vormittag großteils Jogger unterwegs, dazu kamen Hundebesitzer mit ihren Tieren und Familien mit Kindern, die mit großem Abstand zueinander im Gras spielten, weil die Spielplätze gesperrt waren.

Es wurde penibel darauf geachtet, voneinander Abstand zu halten, alle wichen sich großräumig aus. Außerdem genossen auffällig viele ältere Personen und Paare den Frühlingstag in der Sonne. Abgedreht wiederum waren die zahlreichen Trinkbrunnen der Stadt.

Vor der Karlskirche in Wien-Wieden hielten sich am Nachmittag Massen an Jugendlichen auf, am Donaukanal lagen Menschen in der Sonne. Auch das Alte AKH im Bezirk Alsergrund war laut einer Augenzeugin sehr gut besucht. Auf der Alszeile in Hernals stieß ein APA-Mitarbeiter auf "so viele Läufer wie noch nie". Auch viele Familien bzw. Mütter waren mit Kindern unterwegs.

Im Helmut-Zilk-Park beim Hauptbahnhof in Favoriten war in Anbetracht der Ausgangsbeschränkungen ebenfalls viel los. Die Personen waren jedoch meist allein oder maximal in Dreier-Gruppen anzutreffen. Eltern spazierten mit Kinderwagen, Hundebesitzer mit ihren Tieren, aber auch Ball wurde gespielt und Jogger und Inline-Skater genossen das frühlingshafte Wetter.

Tore versperrt

Auch in Floridsdorf war im Vergleich zum Vortag mehr los auf der Straße, aber insgesamt waren wenig Passanten unterwegs. Vor allem Menschen mit Kindern wurden gesichtet, aber alle nur zu zweit, maximal zu dritt, und immer in Respektabstand zueinander, berichtete eine Augenzeugin. "Aber man merkt, dass die Leute hinaus müssen, überhaupt mit Kindern", sagte sie zur APA.

Bei umzäunten Parks wie dem Volksgarten oder dem Schönbrunner Schlosspark waren die Tore versperrt, um Spielplätze wurden Absperrbänder angebracht. Die Menschen in Österreich sind zwar zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie seit Montag angehalten, möglichst zu Hause zu bleiben, aber man darf das Haus nicht nur für die Arbeit, den Einkauf oder Hilfe für Andere verlassen, sondern auch zum Spazierengehen - allein oder mit den Menschen, mit denen man zusammenlebt. Bei Verstößen gegen die Regeln kann die Polizei streng strafen.

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