Chronik/Wien

Neues Tageszentrum für Obdachlose von Caritas und ÖBB

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Der neue Hauptbahnhof ist noch kein Jahr in Betrieb. Anna-Maria Viellehner und Thomas Berger kennen ihn trotzdem bereits in- und auswendig. Täglich machen Sozialarbeiter der Caritas hier ihre Runden – auf der Suche nach Obdachlosen, denen sie Hilfe anbieten können. Jenen, die tagsüber einen Platz zum Ausruhen brauchen, zeigen sie den Weg ins nächste Tageszentrum. Seit kurzem müssen sie dafür nur über die Straße gehen. Am Donnerstag wurde am Wiedner Gürtel 10 (4. Bezirk) ein Tageszentrum eröffnet.

Denn: "Bahnhöfe sind nicht nur Drehscheiben für Pendler oder Reisende", sagte Caritas-Präsident Michael Landau bei der Eröffnung. "Sie sind auch Raum für Menschen am Rand der Gesellschaft." Um diesen Personen zu helfen, arbeiteten die ÖBB und die Caritas eng zusammen. Seit Dezember finanzieren die ÖBB mobile Sozialarbeit am Hauptbahnhof. Einmal täglich hält der "Canisibus" und gibt warme Mahlzeiten aus. Ab kommender Woche wird auch der "Louisebus" mit seiner mobilen Arztpraxis Station machen. Dazu kommt das neue Tageszentrum finanziert von der Stadt Wien – mit Aufenthaltsräumen, Duschen und Sozialarbeitern mit einem offenen Ohr für Probleme.

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Eine von den Personen, die das Zentrum bereits in Anspruch nehmen, ist Sabine S. Vor drei Jahren verlor sie ihre Wohnung. Die Nächte verbringt sie in Notschlafstellen. Die Tage ziehen sich oft in die Länge. Schließlich kann man nicht den ganzen Tag im Kaffeehaus sitzen. Aber im neuen Tageszentrum gibt es sogar einen eigenen Frauenbereich. Das ist gut, findet Sabine S. Und die Tage vergehen auf einmal auch irgendwie schneller.