Brutale Raubserie gibt Polizei Rätsel auf
Eine brutale und ebenso mysteriöse Raubserie beschäftigt derzeit die Wiener Polizei: Drei Frauen wurden in Favoriten in den vergangenen Wochen von einem Unbekannte attackiert und schwer verletzt. Unter den Opfern ist auch eine 25-jährige Mitarbeiterin der ÖVP, die so schwere Verletzungen erlitt, dass sie seit eineinhalb Wochen auf der Intensivstation liegt. Die Polizei geht von einem Serientäter aus.
Der unbekannte Mann ging bei den Attacken stets gleich vor: Er schlug seine Opfer von hinten mit einem Metallgegenstand zu Boden und flüchtete mit der Handtasche, berichtet Polizeisprecher Roman Hahslinger. Die 25-jährige Burgenländerin war in der Nacht auf den vorletzten Sonntag in der Hardtmuthgasse niedergeschlagen worden und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht worden.
Schlagring?
Die anderen Überfälle ereigneten sich am 22. März und 11. April ebenfalls in der Nacht in Favoriten. Auch hier mussten beide Opfer laut Hahslinger mit sehr schweren Kopfverletzungen zumindest vorübergehend stationär im Spital behandelt werden. Genauere Angaben zu den Überfällen gab es aus kriminaltaktischen Gründen vorerst nicht. Die Kronen Zeitung berichtete am Dienstag jedoch über den Fall einer 17-Jährigen, die in der Per-Albin-Hansson-Siedlung verletzt wurde. Dass es sich bei der Tatwaffe um einen Schlagring handelt, schloss die Polizei eher aus.
Den Täter konnten die Opfer bisher nur als männlich und etwa 20 bis 25 Jahre alt beschreiben. Er ist rund 1,70 bis 1,80 Meter groß und war dunkel gekleidet. Gesucht wurde auch die beim letzten Überfall geraubte Handtasche. Die Henkeltasche aus limettenfarbenem Obermaterial ist 39 x 27 x 15 Zentimeter groß. Sie hat ein Hauptfach mit Reißverschluss, verstellbare Tragegriffe und an der Unterseite Applikationen in Leder-Optik.
Belohnung für Hinweise
Für Informationen, die zu dem gesuchten Täter führen, wurden vom Verein der Freunde der Wiener Polizei 5.000 Euro Belohnung ausgelobt. Das Landeskriminalamt Wien nimmt unter der Telefonnummer 0131310 DW 33800 Anrufe entgegen. Die Hinweise werden vertraulich behandelt.
Die Polizei rät in diesem Zusammenhang zu besonderer Vorsicht. Fußgänger sollten auf dem Nachhauseweg die Umgebung aufmerksam wahrnehmen, aber nicht verängstigt und überkonzentriert sein. Wachsamkeit sei bereits vor dem Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln wichtig, man solle auch nicht Kopfhörer tragen oder telefonieren, außer um sich vom Gesprächspartner zur Sicherheit "nach Hause begleiten zu lassen". Außerdem empfahlen die Behörden u.a. auch das Taxi oder gut beleuchtete Straßen für den Heimweg.