Brand in Wiener PAZ: Sechs Schubhäftlinge in U-Haft
Die sechs Schubhäftlinge, die vor zwei Wochen in ihrer Zelle im Wiener Polizeianhaltezentrum (PAZ) am Hernalser Gürtel Feuer gelegt und dabei schwere Verletzungen davongetragen haben, befinden sich weiterhin in U-Haft. Das sagte die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, am Montag der APA.
Die sechs Männer im Alter von 18 bis 33 Jahren, fünf Afghanen und ein Iraner, wurden wegen versuchten Mordes und vorsätzlicher Gemeingefährdung angezeigt. Ersteres, da laut Staatsanwaltschaft Wien zumindest ein bedingter Tötungsvorsatz angenommen werden könne. Seit 16. September sind die Verdächtigen in U-Haft, als Haftgründe wurden Flucht- und Tatbegehungsgefahr angenommen. Anlass für die ihnen vorgeworfene Tat soll die Perspektivlosigkeit wegen der drohenden Abschiebung gewesen sein.
Die Männer sind mittlerweile alle aus den drei Krankenhäusern entlassen worden, in die sie mit schweren Rauchgasvergiftungen und - in einem Fall - mit Hautverbrennungen eingeliefert worden waren. Zu diesen kam es, nachdem sie am Freitag, dem 14. September, in den Abendstunden in ihrer Zelle Matratzen und Bettzeug in Brand gesteckt haben sollen. Dann zogen sie sich in ein WC mit einer Fläche von etwa 1,5 Quadratmetern zurück, ehe einer der Schubhäftlinge schließlich hinauseilte und den Alarmknopf drückte.