Chronik/Wien

Bombendrohungen gegen Mitarbeiter der Uni Wien

"Wir nehmen die Sache sehr ernst", sagt Cornelia Blum vom Rektorat der Wiener Universität. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden bereits verschärft. Zu den Drohungen selbst geben sich Polizei und Rektorat allerdings eher kryptisch.

Fix ist, dass am 27. Jänner und am vergangenen Mittwoch der Lesesaal des Hauptgebäudes geräumt werden musste. Mit Suchhunden wurde dieser Bereich untersucht, ein Sprengsatz wurde aber nicht gefunden. "Alle Personen vor Ort konnten das Gebäude unbeschadet verlassen", heißt es in einem (mittlerweile wieder gelöschten) Beitrag auf der Internet-Startseite der Uni.

Islamismus?

Dennoch sind die Angestellten derzeit in heller Aufruhr. Laut KURIER-Recherchen wurden konkret zwei Mitarbeiter bedroht, ein islamistischer Hintergrund wird oder wurde offenbar vermutet. "In diese Richtung ist ermittelt worden, aber dieser Verdacht hat sich nicht erhärtet", versucht Blum zu beschwichtigen. Nähere Details und Erklärungen dazu gibt es aber nicht. Es ist natürlich denkbar, dass der Täter einfach seine Botschaft mit entsprechenden Parolen verschärfen möchte.

In beiden Fällen wurde offenbar ein Zettel mit der konkreten Drohung hinterlassen. Ob sich daraus ein möglicherweise politisches Motiv ergibt und ob auch Professoren bedroht wurden, darüber geben Universität und Polizei vorerst keine weiteren Auskünfte. Auch deshalb blühen derzeit vor allem die Spekulationen unter Studenten und Mitarbeitern.

Immer mittwochs

Auffallend bisher war, dass beide Drohungen an einem Mittwoch eingingen. Die Kriminalpolizei versucht derzeit zu ermitteln, wer der mysteriöse Briefschreiber ist. Ihm droht eine Anzeige wegen gefährlicher Drohung beziehungsweise wegen Landzwangs. Damit ist für den Täter oder die Täterin eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren möglich.

Auf Anweisung des Rektorates wurde jedenfalls der Sicherheitsdienst auf der Hauptuni verstärkt.

Ungestörter Betrieb

Betont wird, dass alle Lehrveranstaltungen und Prüfungen in der Universität am Ring derzeit planmäßig stattfinden können. Auch alle Einrichtungen und Beratungsstellen im Hauptgebäude sind weiterhin geöffnet.