Baustelle Hadikgasse mit Haken: Lenker ignorierten Umleitung
Von Daniel Melcher
Dass Wien anders ist, sah man Dienstagfrüh bei der Baustelle Hadikgasse, die in der Nacht zuvor eingerichtet wurde. Auf Höhe Schönbrunn ging nichts mehr. Obwohl die Lenker über die Winckelmannstraße einer Umleitung folgen sollten, versuchten es einige dann doch über die Linke Wienzeile.
Die Straßensperre ließ nur ein einspuriges Weiterrollen zu. Die Durchfahrt ist jedoch nur für die Touristenbusse gedacht. Trotzdem fuhren die Autofahrer hinein, scherten wieder auf die anderen Fahrstreifen aus. Der Verkehr stockte erneut. Den Grund fand man rund 400 Meter weiter vorne. Bei der nächsten Kreuzung, auf Höhe der Schlossallee, sind die beiden mittleren Fahrstreifen gesperrt. Die Autofahrer mussten sich somit wieder auf den zwei Spuren aufteilen. Die Fahrtdauer für wenige hundert Meter betrug mehr als eine halbe Stunde.
Gestikulierende Autofahrer oder Lenker, die einfach nur den Kopf schüttelten, waren bei Weitem nicht das Highlight. Einige kleine Hupkonzerte verliehen dem Stau eine ganz besondere Note. Andere Fahrer versuchten dann doch die Zeit mit Radiohören zu überbrücken.
Halbe Stunden warten
Apropos Radio, nicht nur den Autofahrern bescherte die Hadikgasse Bauchschmerzen. Auch der Ö3-Verkehrsservice war hörbar von der Großbaustelle mitgenommen. Die Moderatorin litt bei jeder Durchsage mit: „Rechnen sie mit einem Zeitverlust von mindestens einer halben Stunde.“
Durchschnaufen mussten auch die Lenker, die über die Westeinfahrt kamen. Denn die Lenker treffen dort auf jene Autofahrer, die von der Schlossallee kommen. Die Kolonne reichte am Dienstag bis zur U-Bahn-Station Hietzing zurück.
Mehr auf Schiene dürfte die Umleitung über die Mariahilfer und Penzinger Straße sein. Hier wurden wie von der MA 28 angekündigt Einbahnen errichtet. Bis zu drei Spuren ließen die Autofahrer Dienstagfrüh flüssig durchkommen. Erst auf der Abbiegespur nach Hietzing bildete sich erneut eine Kolonne. Jene Lenker, die stadtauswärts fahren wollten, hatten weniger Probleme.
Eine Anrainerin zeigt sich trotzdem erzürnt: „Nicht nur, dass es staut und viele Parkplätze weggefallen sind, sondern es gibt auch kaum Ausweichmöglichkeiten. Denn die S45 ist ebenfalls bis September teilgesperrt. Das hätte man besser regeln können.“