Chronik/Wien

Baubeginn bei den Sofiensälen

Die Arbeiten in der Baugrube sind abgeschlossen, jetzt kann endlich mit dem Bau begonnen werden: Am 22. November beginnt auf dem Areal der früheren Sofiensäle - nach einem äußerst fragwürdigen Brand, einer Serie von Fehlplanungen und zahlreichen leeren Politversprechen - nun doch noch die mehrmals angekündigte Bautätigkeit.

Auf dem Grundstück zur Kegelgasse startet die ARWAG nach dem Abpumpen des eingesickerten Grundwassers mit der Errichtung von 50 frei finanzierten Eigentumswohnungen, vier Dachgeschoß-Appartments und einer Paletten-Tiefgarage für 140 Autos. Zur selben Zeit beginnt die Soravia-Gruppe (Ifa-AG) mit der Sanierung des denkmalgeschützten Baus. Errichtet wird eine Kultureinrichtung mit historischem Flair. Für diese hat die Stadt zwei Millionen Euro Sponsorgeld für Soravia springen lassen. Veranstaltungen, Ausstellungen und vielleicht auch Theateraufführungen sollen später hier über die Bühne gehen.

Riesenareal

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Die Ifa hat das rund 17.000 m² große Areal entlang der Marxergasse 17 im Bezirk Landstraße vom früheren Eigentümer ARWAG gekauft. Ifa und ARWAG sind gemeinsam für die Projektentwicklung verantwortlich.
Bis 2013 werden die Wohnungen beziehbar sein, der denkmalgeschützte ehemalige "Große Saal" und die nach dem Brand vor 10 Jahren immer noch stehen gebliebenen Mauerreste werden kulturell genutzt und für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Gastronomie und Uni

Auch Gastronomie soll es geben, damit das historische Areal als Ort der Begegnung wiederbelebt wird. Gespräche mit einer universitären Bildungseinrichtung sind noch im Gang.
Die geschätzten Gesamtbaukosten betragen rund 22 Millionen Euro.

Geschichte: Ein Tänzchen im Sophienbad
Wasser
Erfolgreich baden gegangen sind nicht nur mehrere Projekte rund um die Sofiensäle. Auch die Geschichte des Hauses in der Marxergasse 17 ist mit baden untrennbar verbunden. Der Tuchscherer (Wollstoff-Verarbeiter) Franz Morawetz, der zur Zeit des Wiener Kongresses nach Wien gekommen war, hatte, weil die Geschäfte schlecht liefen, hier ein russisches Dampfbad eröffnet, das nach der erfolgreichen Kur einer Kammerfrau der Erzherzogin Sophie einen Aufschwung erlebte. Morawetz bekam die Erlaubnis, sein Unternehmen "Sophienbad" zu nennen. Das war dem schlauen Geschäftsmann aber nicht genug Vergnügen - daher ließ er die Wiener von 1846 an im Winter auf dem abgedeckten Schwimmbassin, das im Sommer mit Donauwasser gefüllt wurde, Walzer tanzen. Die Uraufführung des Donauwalzers blieb dann aber dem Dianabad vorbehalten.

Feuer
Wechselnde Besitzer haben in den vergangenen 25 Jahren Hotelprojekte gewälzt, aber immer auch mit dem Abbruch spekuliert. Bis zum Großbrand im Jahr 2001 waren hier Clubbings veranstaltet worden.