Chronik/Wien

Aus für die Landstraßer Markthalle

Die Pläne, die ehemalige Markthalle in Wien-Mitte wiederzubeleben, dürften nun endgültig vor dem Aus stehen. Am Dienstag erhielt der Projektleiter der Markthalle Neu, Franz Zinggl, eine Absage des Bauträgers BAI. Laut Zinggl hat der Bauträger beschlossen, nun Angebote von anderen Interessenten zu prüfen. Bei der BAI war man für keine Stellungnahme zu erreichen.

Geht es nach Zinggl, hätten in die Markthalle Neu - sie befindet sich derzeit im "Edelrohbau" - 14 Standler einziehen und Lebensmittel heimischer und internationaler Herkunft auf rund 950 Quadratmetern anbieten sollen. Nun habe sich die BAI (Bauträger Austria Immobilien GmbH) ohne Angaben von genauen Gründen gegen das Projekt entschieden, so Zinggl. "Die Landstraße und damit Wien wird keine Markthalle haben", bedauerte der Projektleiter.

Schon Ende August hatte die Bauträgerfirma angekündigt, die Flächen nicht länger für das Projekt reservieren zu wollen. Als problematisch hatte sich nämlich vor allem die Suche nach Investoren für die Markthalle Neu erwiesen. Verhandlungen mit potenziellen Großinvestoren für die benötigten 1,4 Millionen Euro scheiterten.

Die ursprüngliche Landstraßer Markthalle eröffnete 1979 an der Invalidenstraße und geriet im Lauf der Jahre zu einer ziemlich heruntergekommenen und wirtschaftlich alles andere als profitablen Einrichtung, die an den ebenfalls nicht gerade schicken Bahnhof Wien-Mitte angeschlossen war. 2008 sperrte die Halle infolge des Bahnhofsumbaus dann endgültig zu, den Mietern wurden mehr als zehn Millionen Euro Ablöse bezahlt.