Auhof-Straßenstrich sorgt für Ärger
Bei uns herrschen derzeit fürchterliche Zustände", empört sich die Geschäftsführerin des Hotels Lenas West am
Auhof (14. Bezirk). "Die ganze Gegend rund um unser Hotel ist seit vergangener Woche quasi mit Prostituierten zugepflastert."
Seit 1. November ist Straßenprostitution in Wohngebieten verboten. Gleichzeitig wurde neben dem Prater der Auhof zum empfohlenen Bereich für den Straßenstrich deklariert.
Prompt verlagerte sich die Szene auch dorthin: Die Betreiber des Hotels Lenas staunten nicht schlecht, als am 1. November plötzlich Prostituierte samt ihren Zuhältern auftauchten. Offenbar, um die Lage zu erkunden. "Anscheinend hat man ihnen versprochen, dass sie unsere Zimmer, Duschen und WCs benutzen können", sagt die Hotelmanagerin.
Autobahn
Die Prostituierten wurden umgehend des Hauses verwiesen. In unmittelbarer Nähe würden sie aber weiterhin ihrem Gewerbe nachgehen. "An der Bundesstraße gleich oberhalb des Hotels stehen ab 14 Uhr acht bis zehn Damen. Wenn sich das herumspricht, müssen wir mit deutlichen Rückgängen bei den Buchungen rechnen."
Seitens des Hotels kritisiert man, dass man von Stadt und Bezirk viel zu spät darüber informiert wurde, was auf den Auhof zukommt.
"Die Zone reicht bis zum Wohngebiet, wo sich Schulen und Kindergärten befinden", ärgert sich Wolfgang Forstner, der in Hadersdorf wohnt. Bei der Autobahn-Abfahrt würden 20 bis 30 Prostituierte ihrem Job nachgehen. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Unfall passiert."
Im Büro der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) weist man zurück, dass man Prostituierte die Nutzung des Hotels in Aussicht gestellt hat. Und weiter: "Auf privaten Bereichen darf keine Straßenprostitution erfolgen. In solchen Fällen sollte man die
Polizei verständigen."
Mitte des Monats soll die zuständige Steuerungsgruppe tagen. Dann sollen auch die Probleme rund um den Auhof thematisiert werden.
Positiv ausgewirkt hat sich das neue Gesetz hingegen auf den 15. Bezirk, bisher ein Straßenstrich-Hotspot: "Es sind keine Prostituierten mehr auf der Straße. Ich bin überrascht, wie gut das Gesetz wirkt", sagt Gabriele Schön von der Bürgerplattform Felberstraße. Laut Polizei wurden in den ersten beiden Nächten 30 Frauen angezeigt und acht festgenommen.
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