Chronik/Wien

2529 Stufen im Laufschritt: "Es ist brutal anstrengend"

Respektvoll blickt Norbert Lechner den Millennium Tower empor. Heute, Samstag, ist es wieder so weit: 2529 Stufen gilt es beim „Millennium Tower Run Extreme“ zu bezwingen. Das sind drei Mal die 48 Stockwerke in die Höhe. „Es ist brutal anstrengend“, sagt Lechner, Vorjahressieger und Österreichs derzeitige Nummer eins im Treppenlauf.

Nach 30 Sekunden ist der Extremläufer auf seinem Maximalpuls. „Für viele zählen Treppenläufe noch nicht richtig zum Sport – aber ich kenne wenig Anstrengenderes“, erzählt er.

Eine zusätzliche Herausforderung: Stiegenhäuser sind in der Regel recht monoton. „Das Einzige, das sich ändert, sind die Etagenzahlen“, erzählt der 30-Jährige. Da die Läufer noch dazu nacheinander starten, weil im Stiegenhaus zu wenig Platz für alle ist, verbringt man den Großteil des Laufes alleine. „Es ist auch mental eine Herausforderung.“

Warum der Sportwissenschaftler es sich trotzdem immer wieder antut? „Der Moment, wenn man oben ankommt und sieht, was man alles erreicht hat, der ist einfach gigantisch.“ Und: „Man will seine Grenzen austesten. Schauen, was der Körper leisten kann.“
Deshalb spezialisierte sich der 30-Jährige ausschließlich auf Treppenläufe. Sei es das Empire State Building in New York, der Willis Tower in Chicago oder der Taipei 101 in Taiwan – sie alle hat Norbert Lechner laufend schon erklommen.

Eigentlich war er ein normaler Läufer und beschloss, spontan den Donauturm-Treppenlauf mitzumachen. Doch er unterschätzte die Anstrengung vollkommen. „Im 10. Stockwerk war ich kaputt.“ Das wollte er nicht so auf sich sitzen lassen. Das harte Training begann. Und hat sich ausgezahlt. Derzeit ist er bester Treppenläufer Österreichs. Sein Ziel: Diesen Status halten.