2000 Tuning-Jünger: Verkehrschaos in Döbling
Von Birgit Seiser
Man könnte meinen die gesamte Tuning-Welt tummelt sich gerade am GTI-Treffen in Reifnitz, doch am Freitag bewiesen Motor-Fans weiter ostwärts, dass auch in Wien die Bremsscheiben glühen. Begonnen hatte alles mit einer Facebook-Veranstaltung, die das "Kahlenberg Tuningtreffen" anpries. Der Organisator, der sich Christian nennt, lud am Freitag um 20 Uhr Gleichgesinnte auf den Parkplatz am Cobenzl ein. Nach kurzer Zeit wollten schon fast 2500 Menschen dieser Einladung folgen, was den Veranstalter dazu veranlasste, das Treffen offiziell anzumelden. "Wir wussten davon, konnten aber im Vorhinein nicht einschätzen, wie viele Personen tatsächlich kommen werden", erklärt Polizeisprecher Paul Eidenberger.
Am Freitagabend wurde dann aber ziemlich schnell klar, dass die Tuning-Fans ernst machen und tatsächlich nach Döbling fahren. Gegen 20.45 Uhr waren rund 2000 Menschen mit 900 Autos angereist, was es für den Linienbus am Kahlenberg unmöglich machte, seine Route zu absolvieren. Die Polizei sperrte schließlich die Straße für den privaten Verkehr.
Weiteres Treffen
Trotz dieser Maßnahme beruhigte sich die Situation aber nicht, wie ein Teilnehmer dem KURIER schilderte. "Es war ein richtiges Chaos. Die Polizei hat versucht, alles unter Kontrolle zu bringen, aber es waren einfach zu viele Autos und Menschen auf dem Parkplatz", sagt Manfred Sebek. Um 22 Uhr kam dann das endgültige Aus für die Tuning-Fans, Einige von ihnen nahmen als unliebsames Souvenir noch eine Anzeige mit nach Hause. "Es gab eine Körperverletzung und eine Führerscheinabnahme wegen Alkohols am Steuer. Zusätzlich wurden mehrere Verwaltungsdelikte angezeigt", zählt Polizeisprecher Eidenberger auf.
Als Negativbeispiel wirkte das Treffen nicht: Auf Facebook gibt es seit Freitagabend die Einladung für das "Kahlenberg Tuningtreffen 2.0" das am 27. Juni stattfinden soll. Die Polizei war am Samstag noch nicht darüber informiert.