Chronik/Wien

2000 Euro für WG im Gemeindebau

Fünf Studenten aus ver­schiedenen Bundesländern leben seit einigen Wochen in der ersten Wiener Gemeindebau-WG in der Josefstadt. Die Studenten-WG ist im denkmalgeschützten Oskar-Werner-Hof in der Lenaugasse 19 im dritten Stock untergebracht und erfreut sich trotz eines beachtlichen Preises bei den Bewohnern großer Beliebtheit.

Mit 1950 Euro Miete ist die 126 m² große Wohnung nämlich weit im oberen Bereich angesiedelt. Umgerechnet mehr als 15 Euro pro Quadratmeter müssen die Studenten berappen. Derartige Preise werden sonst nur am privaten Markt verlangt. Zum Vergleich: Der Richtwertmietzins für Neumieter in Gemeindebauten beträgt derzeit 5,16 pro Quadratmeter netto – ohne Steuern und Betriebskosten.

Den hohen Preis begründet Wiener Wohnen mit den vielen Extras: Die Wohnung hat fünf versperrbare Einzelzimmer, Gemeinschafts­räume sowie eine große Wohnküche. Die WG ist möbliert und mit TV-Geräten und Internetzugängen voll versorgt. Im Preis inbegriffen sind neben Strom und Heizung auch Wartungs- und Reparaturarbeiten. Dafür muss jeder Bewohner 390 Euro bezahlen.

Elisabeth Rümmele und ihre Mitbewohner Jörg Sovinz und Marcus Hell zeigen sich jedenfalls hochzufrieden mit der Studenten-WG. „Wir brauchen uns um nichts mehr kümmern. Wir müssen nur noch studieren“, sagt einer der Neumieter erfreut.

Organisiert wird die Wohnung von der Wirtschafts­hilfe der Arbeiterstudenten (WIHAST). Dort betreut man derzeit 3200 Plätze in 13 Studentenheimen. Für Wohnbaustadtrat Michael Ludwig bedeutet die neue Wohnform eine besondere Förderung für junge Menschen: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir das in nächster Zeit noch weiter ausbauen werden. Wenn Wohnungen in zentraler Lage frei werden, sollen auch dort Studenten-WGs errichtet werden.“