Wilder Westen: Rancher kämpfen gegen Regierung um "ihr" Land
Von Susanne Bobek
Sie sind "white men walking". Aufgebrachte US-Farmer kämpfen schon seit Jahren darum, dass ihr Vieh auf staatlichem Grund gratis weiden darf. Sie wollen, dass "ihr" Land den Kommunen und den dort ansässigen Bürgern ohne Aufsicht der Bundesregierung zur Nutzung überlassen wird. Sie singen dazu "these lands are our lands"... Es ist ein Streit von etwa 150 Cowboys aus dem "Wilden Westen" gegen die Bürokraten in Washington.
In der Nacht auf Dienstag forderte dieser Streit ein erstes Todesopfer. Die schwer bewaffnete Miliz der "Bürger für Verfassungsrechte" wurde bei einer nächtlichen Straßenkontrolle aufgehalten, dabei kam es zu einem Schusswechsel. Ein Ranger starb. Er war laut FBI "eine hinreichend tatverdächtige Person". Ein zweiter schwebt in Lebensgefahr. Der Rädelsführer der Miliz, der 40-jährige Ammon Bundy, und sein Bruder Ryan wurden verhaftet. Die Männer waren auf dem Weg zu einem Bürgertreffen in einem Seniorenzentrum im Ort John Day im Bezirk Grant County in Oregon, um für ihr Anliegen zu werben. Außerdem wurde ein 50-Jähriger festgenommen, der während der Besetzung des Verwaltungsgebäudes im Naturschutzpark eine Online-Radiosendung betreut haben soll.
Die Regierung in Washington kontrolliert etwa die Hälfte des Landes im Westen der USA. Die Familie Bundy war bereits in Nevada an einem Konflikt um Weiderechte beteiligt. Nach einem angeblich ungerechten Urteil gegen zwei Rancher, den 73-jährigen Dwight Hammond und dessen 46-jährigen Sohn Steven Hammond in Oregon, kamen die Bundys mit ihren Leuten zu Hilfe. Als Zeichen des Widerstands besetzten sie am 2. Jänner ein Verwaltungsgebäude im Naturschutzgebiet Malheur National Wildlife Refuge. Die Cowboys werden weiterkämpfen um "ihr" Land, einen Märtyrer haben sie jetzt.