Jäger überlebte Grizzly-Angriff

Das Facebook-Video von Todd Orr ist knapp eine Minute lang. Es zeigt den blutüberströmten Mann, der angibt, gleich zwei Mal von einem Grizzly überfallen worden zu sein: "Nicht mein bester Tag, aber ich bin am Leben."

Der Sheriff von Madison County im Südwesten Montanas bestätigte im Bozeman Daily Chronicle, dass Orr den Angriff, so wie er ihn auf Facebook schildert, der Polizei gemeldet habe. Und auch die Naturschutzbehörde sagt, dass es in dieser entlegenen Region Montanas immer wieder Angriffe von Bären auf Menschen gegeben habe. In diesem Jahr habe es bereits fünf Fälle gegeben. "Es wird jedes Jahr mehr", sagt ein Sprecher.

Todd Orrs Video wurde bis Dienstag von 32 Millionen Nutzern angeklickt.

Der 50-jährige Orr will am Samstag auf der Jagd nach Hirschen einer Grizzly-Bärin mit ihren Jungen begegnet sein. Die Bärin hätte ihn sofort angegriffen. Er habe seinen Abwehrspray herausgeholt und die ganze Dose versprüht. Doch das stoppte die Bärenmutter nicht. "Ihr Schwung trug sie durch den orangen Nebel des Sprays und sie prallte auf mich", beschreibt er den Angriff. Er sackte auf den Boden, rollte sich zusammen und schützte mit den Händen seinen Nacken. Die Bärin biss in seine Arme und Schultern. "Jeder Biss war wie ein Schlag mit dem Vorschlaghammer, der Zähne hat." Irgendwann ließ die Bärin von ihm ab.

Der schwer blutende Jäger wankte zurück zu seinem Wagen. Doch nach zehn oder 15 Minuten war die Bärin wieder da. Orr glaubt, dass sie ihn unauffällig verfolgt habe. Wieder habe er versucht, seinen Nacken zu schützen, doch diesmal trafen ihn die Zähne am ganzen Körper, auch am Kopf. "Ich habe gedacht, das wäre mein Ende."

Der Sheriff von Madison County glaubt, dass Ted Orr das einzig richtig getan hat, indem er sich tot stellte und nicht schrie. Der Grizzly habe ihn noch einmal gebissen und dann abgewartet. Dann sei er verschwunden.

Tedd Orr schleppte sich zu seinem Auto und fuhr die 27 Kilometer bis zum Madison-Valley-Krankenhaus. Vorläufig will er nicht mehr jagen.